Die Akteure des Otto-Hahn-Gymnasiums und des Nagolder Kammerorchesters erhielten bei ihrem "Konzert im Advent" frenetischen Beifall. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Adventsmusik: OHG-Chöre und das Nagolder Kammerorchester bieten einen stimmungsvollen Konzertabend

Das "Konzert im Advent" mit Chören des Otto-Hahn-Gymnasiums und dem Nagolder Kammerorchester gehört in das vorweihnachtliche Stadtbild so wie der Weihnachtsmarkt, festliche Illuminationen der Straßen und das Einkaufsfieber.

Nagold. Während viele Kinder und Jugendliche bis kurz vor Konzertbeginn in der Stadtkirche noch hin und her liefen, lachten und kicherten, schlugen ihre Gemüter sofort um, als David Brym eine Orgel-Toccata von Johann Sebastian Bach feierlich intonierte. Wahrlich eine Bilderbuch-Disziplin, wenn man bedenkt, dass sich die Kirche randvoll mit Besuchern füllte und auch diese zu dem hohen Lärmpegel beitrugen. Zu guter Letzt fügte sich auch der üppige Applaus nach jedem Auftritts-Block problemlos ins fröhlich-friedliche Konzertklima ein.

In einer kurzen Ansprache hob der OHG-Konrektor Ulrich Hamann das Wesen des Advents und der Weihnacht hervor und betrachtete näher den Sinn des Liedes "Macht hoch die Tür" sowie der christlichen Aufforderung "Feiert, schenkt, tut Gutes" als ein Appell an gemeinschaftliche Barmherzigkeit und zwischenmenschliche Liebe.

Neulinge eröffnen den Chor-Reigen

Den Chor-Reigen eröffneten die Gymnasiums-Neulinge unter der Leitung von Volkmar Wißner und während sich in ihren Beiträgen (mit Cello-Unterstützung der Fünftklässlerin Esther Schweikert) eine noch zaghaft sprießende Freude am gemeinsamen Musizieren abzeichnete, kam die Gesangslust bei dem Auftritt der Sechstklässler mit ihrer Lehrerin Christina Wald deutlicher zum Vorschein und jede nächste Sängergruppe bestätigte aufs Neue das hohe Niveau der Musiksparte am OHG.

Auch Frank Meyer und Christina Wald, die mit der Geige in der Hand das Begleitensemble mit Johannes Pridzun (Violine), Til Köbele und Klaus Ganter (Trompeten), Janos Wieland (Kontrabass) und Peter Ammer (Truhenorgel) in einem Fragment aus dem Oratorium "Messias" von Georg Friedrich Händel anführte, bereiteten den Mittelstufenchor (Klassen 7 bis 9) im gemeinschaftlichen Zusammenwirken vorbildlich vor. Besonders stark wurde die junge Schar von der Mehrstimmigkeit des "A clare Benediction" von John Rutter herausgefordert und angespornt.

Ein Tüpfelchen über das chorische "i" stellte das Vokalensemble unter Matthias Flury, der seinen Chor für die eindrucksvolle Aufführung von "Es ist ein Ros entsprungen" in der ultra schwierigen Fassung von Jan Sandström so im Großraum der Kirche aufteilte, dass der Gesang schier mit einer Wolke aus unwirklichen Akkorden und Clustern die Lauschenden umhüllte.

Zu instrumentalen Programmpunkten zählte ein Ausschnitt aus der Suite "Weihnachtsbaum", in dem der junge Organist Felix Breitling einige bekannte Weihnachtslieder-Motive in einer farbigen Registrierung erscheinen ließ.

Bei dem Adventskonzert durfte selbstverständlich das Nagolder Kammerorchester nicht fehlen, zumal sehr viele Gymnasiasten ständige Mitglieder des Großensembles sind. Unter sicherer Hand von Stadtmusikdirektor Florian Hummel flossen die Streicher-Sanftheit und sonore Töne der Bläser im "Huldigungsmarsch" von Edvard Grieg zu einem einheitlichen Klang-Strom zusammen, und der bekannte Triumphmarsch aus "Aida" besiegelte den Erfolg der über 26 Jahre alten Formation.

Zum Konzertausklang ertönte "Macht hoch die Tür" mit geballter Kraft aller Instrumente und menschlichen Stimmen. Der frenetische Schlussbeifall galt gleichermaßen der gesamten Hochleistung aller Beteiligten wie der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen dem OHG und der Städtischen Musikschule.