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55-Jähriger konnte Wagen nicht stoppen. Prozessauftakt am Tübinger Landgericht. Mit Liveticker und Video

Nagold/Tübingen - Der tragische Unfall eines Müllwagens mit fünf Toten beschäftigt nun das Landgericht Tübingen. Der Fahrer muss sich wegen fahrlässiger Tötung vor der Zweiten Großen Strafkammer verantworten.

Zwei Stunden lang stellten die Vorsitzende Richterin Mechthild Weinland, Staatsanwalt und Nebenklagevertreter dem 55-jährigen Johann J., dessen Müllwagen am 11. August vergangenen Jahres ein Auto mit fünf Menschen unter sich begrub, immer wieder die gleichen Fragen: Wann und wie hat er gebremst, bevor es zu der verhängnisvollen Kollision mit dem Auto kam?

Der Angeklagte blieb am ersten Verhandlungstag bei seiner Darstellung, die er schon bei seinen ersten Vernehmungen nach dem Unfall gegenüber der Polizei gemacht hatte: An den Bremsen hätte "etwas nicht gestimmt".

Am Mittwoch wurden die ermittelnden Polizeibeamten zu dem Unfallgeschehen als Zeugen befragt. Darunter auch jene Nagolder Polizisten, die durch Zufall fast Zeugen des Geschehens wurden. Ein Beamter schilderte, wie der Fahrer aus dem umgekippten Müllwagen stieg und am liebsten "weglaufen" wollte.

Mit Spannung erwartet wird beim Verhandlungstag am Donnerstag das Gutachten des Kfz-Sachverständigen, der auch die von der Polizei sichergestellten Fahrdaten ausgewertet hat.

Unsere Kollegen berichten in einem Liveblog direkt aus Tübingen.