Wolfgang Henne Fotos: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kurios: Monika Wehrstein bekommt einen neuen Sitznachbarn

Nagold. Da können offensichtlich zwei Räte gar nicht miteinander. Die jüngste Sitzung des Verwaltungsausschusses begann recht ungewöhnlich: CDU-Stadrätin Monika Wehrstein beantragte eine Änderung der Sitzordnung – um künftig nicht mehr neben SPD-Rat Wolfgang Henne sitzen zu müssen.

Das dürfte womöglich auch ganz im Sinne des neuen SPD-Stadtrats gewesen sein. Denn in einer Sitzung davor soll sich Henne beschwert haben, dass er nicht neben der CDU-Rätin sitzen wolle – offensichtlich im Hinblick auf die CDU-Haltung zur Schließung des Gertrud-Teufel-Seniorenzentrums.

Der OB deeskaliert

Monika Wehrstein jedenfalls argumentierte bei ihrer Antragstellung, dass sie sich dagegen verwehre, dass der Eindruck erweckt werde, dass sie in maßgebender Funktion zur Schließung des GTSZ beigetragen habe.

"Ganz so war’s nicht", entgegnete Wolfgang Henne, dessen weitere kurze Ausführung dann aber nicht mehr zu verstehen war. Monika Wehrstein entgegnete jedoch noch knapp: "Wir können das jetzt gerne ausdiskutieren, auch wenn ich das eigentlich nicht wollte..."

Doch weiteren Diskussionsbedarf hatte offensichtlich niemand mehr. Streng genommen wurde auch gar nicht über die Änderung der Sitzordnung abgestimmt. Nagolds OB Jürgen Großmann deeskalierte und schlug einen Sitz-Tausch mit FDP-Rat Jürgen Gutekunst vor. Großmann: "Herr Doktor Henne, da sind Sie doch bestimmt ganz Gentleman und tauschen den Platz..."

"Das funktioniert"

Gesagt, getan. Und die Sitzung ging weiter. "Das funktioniert", hatte Monika Wehrstein noch mit einem freundlichen Lächeln ihren neuen Nebensitzer begrüßt. Denn natürlich war auch Gutekunst – ganz Gentleman – bereit zur kleinen Sitzplatz-Rochade.