Josua Gutekunst und Simon Stöcker informierten über ihr Mofa-Projekt. Foto: Schwarzwälder Bote

Engineering Academy by JFZ: Stadt und Agentur für Arbeit hoffen, dass Jungforscher in der Region bleiben

"Früh übt sich, wer ein Meister werden will", besagt ein Sprichwort. Es mag vielleicht alt sein, aber keines wegs veraltet – wenn es nach der Geschäftsführerin des Jugendforschungszentrums Barbara Renz geht. In einer Abschlussveranstaltung zum Projekt "Engineering Academy by JFZ" präsentierten Schüler ihre Forschungsergebnisse.

Nagold. Den Startschuss machten dabei Josua Gutekunst und Simon Stöcker, die ein 40 Jahre altes Mofa auseinandergebaut, repariert und restauriert haben. Die beiden Jungforscher haben zunächst alles zerlegt und sind dann auf Fehlersuche gegangen. Dabei haben sie zum Beispiel den Vergaser gereinigt oder die porösen Leitungen erneuert. "Das Ende vom Lied: Das Ding läuft wieder wie am ersten Tag", sagte Simon Stöcker.

Forschen in der bilingualen Chemie-AG

"Das Mikroskop ist auch 40 Jahre alt und hat es auch bis heute überlebt", sagte Arthur Hauck, der die beiden Realschülerinnen Sinja Döner und Emilia Geißler bei ihrem Projekt betreute. Sie untersuchten unter anderem Vitamin C, Süßwasserpolypen und Amöben am Mikroskop und machten dabei mit ihren Smartphones "eindrucksvolle Bilder besonders schöner Präparatestellen".

Mit dem Aufstellen von Redoxgleichungen beschäftigten sich Lea Salome Marquardt, Luca Brösamle und Luis Teufel und stellten ihr Projekt in englischer Sprache vor. Die drei Schüler nahmen an einer bilingualen Chemie-AG am Otto-Hahn-Gymnasium teil, wo sie experimentierten und forschten. Dass die Schüler ihre Forschungen in englischer Sprache betrieben und präsentierten, hält Uwe Klein von der Leitung des Jugendforschungszentrums für "unheimlich wichtig", da die Beherrschung der englischen Sprache in der heutigen Berufswelt einen entscheidenden Vorteil darstelle.

OHG-Schülerin Gemma Kienzle und ihre Betreuerin Oberstudienrätin Katharina Steiner erzählten über das Projekt "Ich bringe Licht ins Dunkel!", wobei sich die Neuntklässlerin damit beschäftigte, Pflanzenwachstum bei verschiedenen LEDs zu untersuchen.

Das Kooperationsprojekt "Engineering-Academy by JFZ" wird von der Agentur für Arbeit finanziell gefördert und unterstützt. Agentur-Chefin Martina Lehmann findet es "ganz hervorragend", wie alle Beteiligten des Kooperationsprojektes – das Jugendforschungszentrum, die Hochschulen, die Unternehmen, die Sponsoren und nicht zuletzt die Jugendlichen – "an einem Tisch" gesessen sind und dabei alle ihr jeweiliges Know-How eingebracht haben. Sie sicherte dem Projekt auch weiterhin Unterstützung zu und fügte hinzu: "Wenn die Jugendlichen hier in der Region bleiben, freuen sich alle."

Das sah auch Cleo Fuhrländer so, die im Sachgebiet Wirtschaftsförderung bei der Stadt Nagold tätig ist. Für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes sei es wichtig, dass die Jungforscher von heute in langfristiger Hinsicht in Nagold blieben, anstatt in Ballungsräume auszuwandern. Dem pflichtete auch Helmut Günther von der Leitung des Jugendforschungszentrums bei: "In Nagold gibt es großartige Jobs."

Nach einem Vortrag von Simone Hettinger vom Nagolder Unternehmen euroLighting, in der sie die Besucher über LED-Leuchten und LED-Leuchtmittel informierte, gab es einen kleinen Imbiss und Zeit für Gespräche.