Das Duo "Graceland" mit Thomas Wacker (links) und Thorsten Gary begeisterte das Publikum am zweiten Abend von "Klangzeit" mit Hits von Simon and Garfunkel auf der Burg Hohennagold. Foto: Stadler

Burg Hohennagold verwandelt sich in Ort voller Magie. Rund 400 Konzertgäste lauschen Songs.

Nagold - Das Konzert des Simon and Garfunkel Tribute Duos "Graceland" überzeugte mit den bekanntesten Liedern des berühmten Folk-Rock-Duos in der historischen Kulisse der Burg Hohennagold. Rund 400 Konzertgäste lauschten den Songs und sangen bei einigen Titeln mit. Mit lauten Beifallskundgebungen am Schluss bedankten sie sich bei den Künstlern Thomas Wacker und Thorsten Gary.

Leicht verändert gegenüber dem Premierenabend präsentierte sich der Bereich vor der überdachten Bühne auf der Hohennagold. Hier fanden die Besucher ihre Sitzplätze auf den in Reihen angeordneten Stühlen. Auch der Altersdurchschnitt der Konzertgäste lag deutlich höher als am Abend zuvor beim Konzert der Band "Dicke Fische" (wir berichteten). Kein Wunder, auf dem Programm standen die Songs des im Jahr 1957 gegründeten Folk-Rock-Duos Simon and Garfunkel, mit Titeln, die in den späten 1960er-Jahren und danach entstanden sind.

Die Geschichte hinter den Titeln

Thomas Wacker und Thorsten Gary, die als Duo "Graceland" die Stimmen von Paul Simon und Art Garfunkel gesanglich übernommen haben und sich in ihren Darbietungen nah am Original bewegen, überzeugten mit ihren Stimmen und mit präziser Gitarrenbegleitung. Den gediegenen Konzertabend eröffneten sie mit "The Only Living Boy in New York", "Kathy’s Song", "On my Way" und "Old Friends".

Während "Kathy’s Song" ein Liebeslied für eine Dame ist, die beim Auftritt von Simon and Garfunkel in Paris mit dem Hut für die beiden Künstler Geld einsammelte, erinnern sich bei "Old Friends" zwei alte Männer, auf einer Parkbank sitzend, an Erlebnisse aus ihrer Jugend.

Wacker und Gary lassen nicht nur die weltberühmten Songs von Simon and Garfunkel erklingen, sie erzählen zu fast jedem der Titel die dazugehörige Geschichte, so auch zu "American Tune". Die Melodie ist der Johannespassion mit dem Lied "Oh Haupt voll Blut und Wunden" entnommen, entstand zu Zeiten der Watergate-Affäre und gilt inoffiziell als zweite Nationalhymne der USA. Auch ihr ersten Top-Ten-Hit in England, "Homeward Bound" war zu hören.

Publikum singt Refrain mit

Über junge, launenhafte Frauen im Wechsel der Jahreszeiten erzählt "April Come She Will". Bei der anschließenden Ballade über den seine Erfolglosigkeit und Einsamkeit in New York beklagenden Menschen "The Boxer" hatte das Publikum erstmals Gelegenheit, den allseits bekannten Refrain mitzusingen.

Den zweiten Konzertteil eröffnete "Graceland" mit "Scarborough Fair", das von Simon and Garfunkel beim legendären Konzert 1981 im Central Park in New York gesungen wurde. Der marode Park sollte geschlossen werden, das Folk-Rock-Duo war damals schon getrennt, konzertierte aber zugunsten der Renovierungskosten gemeinsam.

Der Nummer-Eins-Hit "El Cóndor Pasa" fehlte ebenso wenig wie das wohl erfolgreichste Lied aus der Solokarriere von Art Garfunkel "Bright Eyes" – am Konzertabend widmeten "Graceland" den Titel ausschließlich den anwesenden Damen. Dem folgte, für die Männer, "Bridge over troubled water".

Mit den sanften Melodien "I am a Rock", "Mrs Robinson" und "The Sound of Silence" klang der Konzertabend in der historischen Burgkulisse aus. Das Publikum war begeistert und forderte mehr von Thomas Wacker und Thorsten Gary, die mit der Wiederholung von "Scarborough Fair" und "The Boxer" sowie dem sogenannten "netten Liebeslied" "Cecilia" dem Wunsch nach einer Zugabe nachkamen, bevor die Konzertgäste mit den Shuttle-Bussen wieder nach Nagold zurückgebracht wurden.