Wegen fehlender Gastronomie in Schietingen endete der Teilortsbegang im umgestalteten alten Backhaus. Foto: SPD Nagold Foto: Schwarzwälder Bote

Teilortsbegehung: SPD besucht kleinsten Nagolder Stadtteil/ Kindergarten ist wichtigstes Thema

Die Nagolder SPD hat nun den kleinsten Nagolder Stadtteil Schietingen besucht. Themen waren unter anderem die Folgen des Rathausabrisses sowie der öffentliche Nahverkehr.

Nagold-Schietingen. Neben den Stadträten Gert Streib, Marco Ackermann, Wolfgang Schleehauf und Daniel Steinrode waren auch die SPD-Vorstandsmitglieder Andreas Röhm, Muhammed Ali Öner, Hans Meier, Markus "Max" Strinz und Daniela Steinrode beim Ortsteilbesuch in Schietingen dabei. Ortsvorsteher Thomas Reimer begrüßte außerdem Ortschaftsräte und Schietinger Bürger, sowie den Pfarrer Daniel Geese auf dem neu gestalteten Dorfplatz.

Auf diesen Dorfplatz sei man mächtig stolz, so der Ortsvorsteher. Mit dem umgebauten alten Backhaus habe man einen tollen Dorfgemeinschaftsraum mit Küche, der mit Hilfe des ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) renoviert wurde. Der Platz konnte geschaffen werden, weil das alte baufällige Rathaus, welches an dieser Stelle stand, abgerissen werden musste, so der Ortsvorsteher. Direkt am Dorfplatz befindet sich auch die alte Schmiede, die inzwischen ein Schmiedemuseum beherbergt, so Reimer weiter.

Nach Rathausabriss neue Bleibe für die Feuerwehr

Durch den Abbruch des Rathauses verlor die Schietinger Feuerwehr ihre Bleibe, wodurch ein Neubau notwendig wurde. Reimer berichtete, dass sich die Wartezeit auf das neue Gerätehaus für die Schietinger gelohnt habe, man sei nun gut ausgerüstet. Die Feuerwehr sei in Schietingen nicht nur Feuerwehr, sondern wie in vielen Orten eben auch wichtig für die Dorfgemeinschaft, so der Vorsitzende der Nagolder SPD Andreas Röhm.

Durch den Rathausabbruch wurde auch eine neue Unterkunft für die Rathausgeschäftsstelle notwendig. Diese fand man im ehemaligen Schulhaus. Die neue Geschäftsstelle, die als Provisorium an dieser Stelle geplant war, sei jedoch durch ihre Hanglage in keinster Weise barrierefrei, meinte Reimer.

Im ersten Stock des Gebäudes ist der Kindergarten untergebracht. Mit ihm feiere man 2019 das 50-jährige Bestehen. Der Ortschaftsrat habe daher beantragt, den dazugehörigen Spielplatz zu renovieren, so der Ortsvorsteher. Reimer berichtete, dass der Kindergarten auf Wunsch der Schietinger ein Ganztagsangebot bieten solle. Aktuell habe man elf Kinder. Um langfristig den Bestand zu sichern müsse man neue Konzepte entwickeln.

Um junge Familien zu gewinnen brauche man Bauplätze, erläuterte Reimer, und die gebe es aktuell nicht. Darum plane man zur Zeit die Erweiterung des Wohngebietes Wezenäcker.

Neben Einfamilienhausbauplätzen fehle in Schietingen aber auch Geschosswohnungsbau. Im Gäßle 8 und 10 besitzt die Stadt zwei Häuser. Der Ortschaftsrat habe schon mehrfach den Abbruch der Gebäude gefordert. Die Lage sei ideal für barrierefreies Wohnen, so der Hochdorfer Architekt und Stadtrat Wolfgang Schleehauf

Damit ein Dorf für junge Familien attraktiv werde, sei auch eine gute Anbindung an den ÖPNV also an Bus und Bahn notwendig. Steinrode meinte, dass die südlichen Stadtteile insbesondere Hochdorf, Schietingen, Vollmaringen und Gündringen leider keinen Stundentakt hätten, dass man sich aber weiterhin gemeinsam dafür einsetzten müsse. Das zentrale Verkehrsprojekt für Schietingen und Gündringen sei aber die Reaktivierung des Bahnhaltepunktes.

Zukünftig werde neben Auto sowie Bus und Bahn das Fahrrad immer wichtiger, so Ortsvorsteher Reimer. Deshalb sei man gemeinsam mit Horb dabei den Radweg von Talheim nach Schietingen auszubauen. Dies sei ein Radweg der im überregionalen Radwegenetz des Landes enthalten sei, für den es dadurch auch eine hohe Förderung des Landes gebe, so Reimer.

Fehlende Gastronomie ist ein großer Verlust für Dorfgemeinschaft

Die fehlende Gastronomie sei ein großer Verlust für Schietingen, so Reimer. Man habe als kleine Kompensation einen Fernseher für den Dorfgemeinschaftsraum angeschafft. Pfarrer Daniel Geese sagte zu, dass das evangelische Bürgerhaus auch für örtliche öffentliche Veranstaltungen genutzt werden könne.

Auch aus der Bürgerschaft kamen verschiedene Anregungen. So wurde zum Beispiel darauf hingewiesen, das an der Straße Richtung Friedhof die Straßenbeleuchtung fehle. Beleuchtet sei lediglich der Weg übers "Brückle" an der Steinach Richtung Friedhof. Auch die Hochwassergefahr an der Steinach war Thema. Ein Bürger schlug vor zu prüfen, ob eine stärkere Befreiung von Bewuchs sinnvoll sei.