Die Nagolder CDU hat sich unter anderem die Verbesserung des Verkehrswegenetzes auf die Fahnen geschrieben. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder-Bote

Nagolder Christdemokraten wollen stärkste Fraktion werden / Partei sieht Hessebahn mit gemischten Gefühlen

Von Ralf Klormann

Nagold. Die Nagolder Christdemokraten haben sich für die kommenden Kommunalwahlen ein klares Ziel gesetzt. "Wir wollen wieder stärkste Fraktion werden. Denn wir sind überzeugt: Viel CDU ist gut für die Stadt", betonte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Schäfer im Pressegespräch.

Für den Kommunalwahlkampf haben die Christdemokraten ein Programm zusammengestellt, das stringenten Leitlinien folge. "Man muss schließlich wissen, wo man hin will", erklärte dazu Klaus Drissner. Auch personell sei die Partei gut aufgestellt. "Sie finden bei uns ein Spiegelbild der Gesellschaft", so Drissner zu den Kandidaten.

Politisch will die CDU unter anderem durch eine Verbesserung des Verkehrswegenetzes den Wirtschaftsstandort Nagold stärken. In den Teilorten sollen die Infrastruktur erhalten bleiben und – ebenso wie in der Kernstadt – attraktive Baugrundstücke erschlossen werden. Dazu gehöre auch die Schließung von Baulücken. Junge Familien will die Partei in diesem Bereich durch die Überlassung von Grundstücken im Erbbaurecht fördern. "Das gehört dringend wieder eingeführt", meinte Schäfer.

In Sachen Bildung und Erziehung wollen die Christdemokraten sich dafür einsetzen, dass die Kindergartengebühren auch weiterhin nicht erhöht werden. "Das hat in der Zukunft so zu bleiben", betonte Schäfer. Weiter steht die Partei für offene Ganztagesschulen sowie ein Bildungssystem, das individuell fördere.

Dass der Partei auch die Kultur am Herzen liege, verdeutliche bereits die personelle Situation der Nagolder CDU: So ist Schäfer Vorsitzender des Fördervereins der Alten Seminarturnhalle und Helmut Raaf Oberhaupt des City-Vereins (Organisator des Nagolder Sommerzaubers).

Zum Thema Gesundheit unterstreichen die Christdemokraten, dass der Krankenhausstandort Nagold erhalten bleiben müsse. Die Klinik brauche aber einen Chefchirurgen sowie einen regionalen Geschäftsführer, der die Nagolder Interessen vertrete. "Wir haben außerdem auch die Geburtenstation nicht aufgegeben", hob Kandidat Ulrich Kallfass hervor. So hoffe die CDU, dass diese mittelfristig wieder eröffnet werde.

Die Hessebahn betrachtet die Partei indes mit gemischten Gefühlen. Denn die Christdemokraten sehen durch dieses Projekt unter anderem den geplanten Schuldenabbau der Stadt von einer Million Euro pro Jahr gefährdet. Schließlich sei unter anderem der Kreis Calw Kostenträger der Bahn. "Damit sind auch wir Kostenträger", stellte Schäfer heraus. Deshalb müsse Nagold massiv darauf drängen, den Solidaritätsbeitrag gering zu halten – zumal eine weitere Befürchtung mit dem Thema Hessebahn verknüpft ist: "Damit werden auch die Chancen für den Nagolder S-Bahnanschluss kleiner", so Schäfer.

Für Letzteren will die CDU sich im Übrigen einsetzen. Ebenso für einen Expressbus nach Herrenberg, der diesen Namen auch verdiene – also nicht zu viele Haltestellen anfahre. Zudem sollen sämtliche Teilorte im Stundentakt an die Kernstadt angeschlossen werden.

Schließlich planen die Christdemokraten einen Ausbau der erneuerbaren Energien in Nagold. Doch auch für Energiesparmaßnahmen will die Partei sich stark machen. So soll die Stadt- und Straßenbeleuchtung auf LEDs umgestellt werden. Dadurch könne die Grundbeleuchtung auch nachts gewährleistet werden.

Insgesamt will die Partei an die positive Entwicklung Nagolds, die nicht zuletzt der CDU zu verdanken sei, anknüpfen. "Wir haben nicht umsonst den Slogan ›Nagolds Erfolg weiterführen‹", brachte Schäfer es auf den Punkt.