Polizeipräsident Günther Freisleben (rechts) vom Polizeipräsidium Karlsruhe überreichte Klaus Armbruster als seinem "südlichsten Statthalter im Kreis Calw" die Ernennungsurkunde. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtseinführung des neuen Revierleiters Klaus Armbruster / Polizeipräsident verspricht sinkende Einbruchszahlen

Von Axel H. Kunert

Nagold. Mit einer gar nicht so kleinen Feierstunde wurde Klaus Armbruster als neuer Revierleiter der Polizei in Nagold offiziell in sein Amt eingeführt. Vor knapp 100 Kollegen, Bürgermeistern und Vertretern verbundener Organisationen im Nagolder Feuerwehrgerätehaus überreichte Polizeipräsident Günther Freisleben vom Polizeipräsidium Karlsruhe seinem "südlichsten Statthalter im Kreis Calw" die Ernennungsurkunde.

Freisleben würdigte in seiner Festrede den neuen Nagolder Polizei-Chef als jemand, "der auch selbst mit anpacken kann". Der hinausgehe "und einfach mache", wo Hilfe gebraucht werde. "Sie werden von Ihren ehemaligen Kollegen in Freudenstadt als jemand beschrieben, der auch schon mal selbst hilft Schneeketten am Dienstwagen anzulegen, wenn die Zeit drängt." Insofern gehe es für Armbruster in Nagold nicht in erster Linie darum, bloße "Kennzahlen zu erfüllen", sondern der Polizei "draußen in der Stadt ein Gesicht zu geben" als Revierleiter. Und hier sehe er bereits eine sehr große Verbundenheit von Armbruster mit Nagold.

Polizeipräsident Freisleben ging aber auch auf die aktuelle, verstärkt auftretende Einbruchsproblematik ein. Zwar seien auch im Bereich Nagold die Zahlen die letzten Wochen und Monate explosionsartig angestiegen, aber es sei trotzdem kein Grund, sich zu große Sorgen zu machen. Denn bereits eine einzige große Verhaftungsaktion einer Einbrecherbande habe aktuell die Trendumkehr für Nagold geschafft – und auch die "Aufklärungsquote in die Höhe schnellen lassen".

Freisleben erinnerte zudem daran, dass die aktuellen Einbruchszahlen zwar Anlass zum schnellen und konsequenten Handeln seien, aber nicht den Höchststand in der Einbruchsstatistik der Region markierten. Den habe es Mitte der 1990er-Jahre gegeben. Und auch damals sei es mit einem beherzten Durchgreifen seitens der Polizei gelungen, innerhalb von nur einem halben Jahr die Trendumkehr zu schaffen. "Ich verspreche Ihnen daher hier und jetzt, dass wir auch diesmal wieder eine echte Trendumkehr im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Karlsruhe schaffen werden", so Freisleben. Minus zehn Prozent bei den Einbruchszahlen sei das Mindeste, was man dieses Jahr schaffen wolle.

Auch Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der nach eigenen Worte just unter dem erschütternden Eindruck der tagesaktuellen Berichterstattung über die Occupy-Krawalle von Frankfurt mit den zahlreichen verletzten Polizisten dort stand, unterstrich die herausragende Bedeutung der "öffentlichen Sicherheit als Kernaufgabe des Staates". Sie sei "ein entscheidender Standortvorteil" auch für Nagold. Insofern sei die Ernennung von Klaus Armbruster zum neuen Revierleiter "ein guter Tag für Nagold. Sie sprechen unsere Sprache. Sie passen gut zu uns", so Großmann. Die Menschen bräuchten ein "gutes Gefühl für Sicherheit", dem Armbruster mit seiner Ankündigung entspräche, künftig seine Beamten mehr auch auf Fußstreifen schicken und in Kontakt mit den Menschen bringen zu wollen.

Armbruster selbst unterstrich noch einmal in seiner Antrittsrede, dass mit seiner Berufung zum Nagolder Polizei-Chef für ihn "ein absoluter Traum in Erfüllung" gehe. Bereits nach den ersten zwei Wochen sei er "völlig begeistert von meinen neuen Kollegen hier in Nagold". Es herrsche ein tolles Betriebsklima und eine sehr professionelle Arbeitsatmosphäre. Ausdrücklich bedankte Armbruster sich unter anderem bei Erhard Schulz, dem stellvertretenden Nagolder Revierleiter, der seit dem Ausscheiden von Armbrusters Vorgänger Hans-Peter Teufel das Nagolder Polizeirevier kommissarisch geleitet hatte. Und der ihm, Armbruster, bereits sehr gut in die neuen Aufgaben eingearbeitet habe.