Vortrag: Adolf Gallwitz klärt im Bürgerzentrum Nagold über die schwierige Zeit auf

Nagold. Adolf Gallwitz, Polizei-Psychologe, Psychotherapeut und Profiler an der Polizeihochschule in Villingen-Schwenningen war zu Gast im Bürgerzentrum in Nagold. Rund 100 Besucher füllten den Saal bis auf den letzten Stuhl. Auf Einladung des Arbeitskreises Kinder und Familie sprach er zum Thema "Pubertät oder Kaktus-Syndrom".

Thema stößt auf großes Interesse

Scheinbar hatte der Arbeitskreis mit dem Thema und dem Referenten ein Bedürfnis der Menschen getroffen. Das war auch in der Fragerunde im Anschluss an den Vortrag von Gallwitz spürbar.

Sein Bogen spannte sich von konkreten Tipps zur Frage "Was Eltern tun können, wenn Erziehen nicht mehr geht" bis zu Erkenntnissen der Hirnforschung.

Aber auch Störungsbilder, die von der Pubertät abzugrenzen sind, waren Thema des Vortrages.

Er differenzierte bei den verschiedenen pubertären Entwicklungsstufen zwischen normal und eben nicht normal und erklärte, bei wem man in solchen Fällen Hilfe bekommen kann. Hier gibt es mit der Diakonie eine nahe Anlaufstelle, die mit entsprechenden Fachleuten zur Verfügung steht.

Was dem oft launischen und ablehnenden Verhalten von Jugendlichen medizinisch und psychologisch zu Grunde liegt, erklärte er humorvoll.

Außerdem gab Gallwitz einige Hinweise, wie sich Eltern verhalten können, um ihre Kinder auch weiter zu erreichen. Insbesondere wenn es darum geht, die wechselnden Bedürfnisse nach Nähe und Distanz zu akzeptieren.

Der Vater von vier Kindern sprach glaubhaft über die Spannungsgegensätze der jungen Menschen.

Tipps für Eltern: Offenheit und Respekt

Anderen Eltern gab er folgende Tipps für den Alltag mit auf den Weg: Offenheit und Respekt im Umgang miteinander, Kritik immer an der Sache und nicht an der Person üben, den Wunsch nach Privatsphäre respektieren, aber auch klare Positionen beziehen und eindeutige Regeln und Grenzen setzen.