Insgesamt kamen den Sommer über weniger Besucher als erwartet. Die Wintersaison hat nun begonnen. Foto: Thomas Fritsch

Sommer-Erwartungen nicht erfüllt. Badepark startet in Wintersaison. Mit Kommentar

Nagold - Der heiße Sommer hat sich nicht wirklich auf die Besucherzahlen im Nagolder Badepark ausgewirkt. Ab sofort ist die Freizeiteinrichtung wieder geöffnet. Das Bad ist für die Wintersaison gerüstet.

Die Bilanz der Sommersaison fällt laut Angaben der Stadt Nagold nicht ganz so aus wie die hohen Temperaturen im Sommer vermuten ließen. Insgesamt besuchten zwischen dem 17. Mai und 14. September 87.199 Gäste den Badepark. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 besuchten 76.121 Gäste den Badepark, wobei dieses Jahr nicht repräsentativ ist, da das Attraktionsbecken erneuert wurde. Die Marke von 100.000 Badegästen wie im Hitzewellen-Jahr 2015 konnte also nicht erreicht werden.

Einen Rekord konnte das Badepark-Team in diesem Sommer aber doch verbuchen: In der Woche vom 24. Juni bis 1. Juli wurden an der Kasse im Badepark 22.248 Besucher verzeichnet. "Das ist bislang einmalig", sagt Matthias Müller, stellvertretender Leiter des Nagolder Badeparks. Der besucherstärkste Tag war mit 4572 Gästen der 30. Juni.

"Verschiedene Systeme werden derzeit geprüft"

"An solchen Hochfrequenztagen kommt das Personal an seine Grenzen", erklärt Matthias Müller. Aus diesem Grund wird im nächsten Jahr ein Sicherheitsdienst beauftragt. Zwar kam es laut Stadt zu keinerlei Zwischenfällen, jedoch mussten an der Badepark-Kasse immer wieder Diskussionen bezüglich der Eintrittspreise geführt werden, was an heißen Tagen dann eben auch zu langen Warteschlangen führte.

Um die Situation im Eingangsbereich zwischen Kasse und Drehkreuzen zu entzerren, ist geplant, die Kasse sowie die Ticketautomaten zu verlegen. Angedacht ist darüber hinaus, das Verkaufssystem so zu digitalisieren, dass Eintrittskarten auf das Handy geladen werden können. "Verschiedene Systeme und deren Umsetzung werden derzeit geprüft", teilt die Stadt Nagold mit.

Doch nun steht erst mal die Wintersaison an. Nach zweiwöchiger Schließung ist das Bad wieder geöffnet. Saisonkarten können bis Sonntag, 6. Oktober, von 15 bis 18 Uhr gekauft werden. Von Dienstag, 8. Oktober, bis Freitag, 11. Oktober, werden die Eintrittskarten für die Wintersaison von 9 bis 12 Uhr verkauft. Erhältlich sind Einzeleintrittskarten, 10-er Karten und Saisonkarten.

Kinder bis zum sechsten Geburtstag haben im Badepark freien Eintritt.

Massagedüsen sorgen für Wohlbefinden

Außerhalb der Vorverkaufszeiten können Saison- oder Jahreskarten inklusive der anfallenden Gebühr auch beim Bademeister zum Wiederaufladen abgegeben und beim nächsten Besuch im Badepark abgeholt werden.

"Neben dem Innenbecken mit Stimmungsbeleuchtung können sich Badegäste auf das Warmaußenbecken freuen, das mit 29 Grad angenehm temperiert ist. Zusätzlich sorgen dort Massagedüsen für Wohlbefinden", wirbt die Stadt für ihr Bad. Für die ganz kleinen Besucher steht ein Babyplanschbecken zur Verfügung. Jeden Donnerstag ist Warmbadetag, dann beträgt die Wassertemperatur des Innenbeckens 31 Grad Celsius.

Das erste Candle-Light-Schwimmen findet am Donnerstag, 7. November, von 19 bis 22 Uhr bei Kerzenschein, sanfter Musik und einem Glas Sekt statt. Weitere Termine sind am 5. Dezember, 2. Januar 2020 und 6. Februar 2020.

Kommentar: Fatale Wirkung

Von Heiko Hofmann

Nicht einmal 90 000 Besucher zählte der Badepark in dieser Sommersaison. Damit blieb das Freizeitbad deutlich unter seinen Möglichkeiten – zumal sich der Sommer von seiner sonnigsten Seite zeigte. Woran also lag’s? Um’s vorneweg zu sagen: Der Badepark ist attraktiv. Also muss es einen anderen Grund geben. Und da sind wir ganz schnell beim Thema Image angelangt. Lange Warteschlangen an der Kasse brennen sich bei Besuchern negativ ins Gedächtnis ein. Diesem Problem will man ja nun auch begegnen. Aber seien wir ehrlich: Der Image-Killer schlechthin waren die Öffnungszeiten, die wegen Personalmangels mehrfach kurzfristig eingeschränkt wurden. Die Außenwirkung solcher Aktionen ist fatal und kann auch nur bedingt mit Imagefilmchen und Hochglanzbroschüren wieder geradegerückt werden. Die einfache Lösung: So etwas darf sich nicht wiederholen.