Fotos: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Mit 2500 Euro unterstützte Anschaffung einesCO2-Lasers im Nagolder Jugendforschungszentrum

Im Nagolder Jugendforschungszentrum (JFZ) können interessierte und motivierte Schüler ihrer Experimentierfreude freien Lauf lassen. Die dank einer Spende von 2500 Euro unterstützte Anschaffung eines Kohlenstoffdioxyd-Lasers bildet dabei einen weiteren Baustein, um junge Menschen für das Thema Technik zu begeistern.

Nagold. "Gerade in Coronazeiten ist es gut, wenn man verlässliche Sponsoren hat", freute sich JFZ-Geschäftsführerin Barbara Renz bei der offiziellen Scheckübergabe, dass die Sparkasse Pforzheim/Calw jährlich 5 000 Euro für Projekte im JFZ spendet. "Damit sind wir an vorderster Front", machte Jürgen Stepper, pädagogischer Berater, deutlich. Denn mit modernster Technik wie dem Kohlendioxyd-Laser können junge Leute im JFZ "praktische Erfahrungen sammeln – und sie haben nachher einen ganz anderen Horizont", ist Jürgen Stepper überzeugt.

Begeistert zeigt sich allerdings ebenso Sparkassen-Filialdirektor Frank Esslinger von dem "coolen Hightech-Gerät", das jüngst in China erworben wurde.

Und in der Tat: Ein Kohlenstoffdioxidlaser zählt neben den Festkörperlasern zu den leistungsstärksten und am häufigsten industriell eingesetzten Lasern. Kohlenstoffdioxid-Laser sind relativ effizient und vergleichsweise kostengünstig, weswegen sie besonders in der industriellen Materialbearbeitung eingesetzt werden.

Diese Laser werden vor allem zum Schneiden, Gravieren und Perforieren von dünnem Materialien wie Kunststoffen, Textilien oder Holz eingesetzt. Besonders sensationell findet es Frank Esslinger, dass das Netzwerk des JFZ bis nach China reicht. Doch weiß der Filialdirektor eben auch, dass "wir junge Menschen brauchen, die in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) unterwegs sind". Aus diesem Grund befeuere die Sparkasse gerne den Forschergeist im JFZ mit seinen tollen Laboren.

In diese Kerbe schlug ebenso Jürgen Stepper, als er feststellte, wie wichtig Investitionen in die Zukunft gerade im ländlichen Raum seien – "damit wir nicht abgehängt werden". Mut bescheinigte der pädagogische Berater bei dieser Gelegenheit vor allem Marcel Quintus, der sich als Fachmann für Maschinenbau und Informatik an das Projekt heranwagte und Initiator dieser Anschaffung war.

Im vierten Anlauf hatte es schließlich mit der Lieferung aus China geklappt, doch die Geduld hat sich bezahlt gemacht. "Der CO2-Laser hat in diesem Leistungsbereich ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis", betonte Marcel Quintus.

Ein Problem bildete zunächst die Größe des Gerätes – und so musste eine Tür ausgebaut werden, um den CO2-Laser überhaupt ins JFZ zu bekommen.

Wie vielseitig die neueste Errungenschaft einsetzbar ist, machte Marcel Quintus mit drei Jugendlichen deutlich, die an diesem Nachmittag Corona-Visiere aus Plexiglas herstellten.

In Deutschland fehlen nach wie vor rund 100  000 Ingenieure und 50  000 Informatiker. Vor allem mittelständische Unternehmen haben es zunehmend schwerer, ihren Nachwuchs an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern nachhaltig zu sichern. Diesem Trend will man im Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch (JFZ) in Nagold entgegenwirken – und Ziel ist es, Jugendliche für eine Ausbildung oder ein Studium im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu begeistern. Im JFZ können Jugendliche unter Anleitung erfahrener Fachleute technische und naturwissenschaftliche Projekte durchführen und durch "learning by doing" im Team etwas zustande bringen, was in der Praxis funktioniert und Begeisterung hervorruft.