Foto: Thomas Fritsch

Drei Tage lagerten Freunde des Mittelalters in Zelten vor der Stadt. Familiäre Atmosphäre mit Barbaren und Rittern.

Nagold - Drei Tage verwandelte sich der Killbergwald in ein Eldorado für Mittelalterfans aus der Region. Rund um das Naturfreundehaus wurde die zehnte Auflage des Nagolder Mittelalter- und Handwerkermarktes gefeiert. Ausrichter war die Nagaltuna Garbe, die erneut ein großes Spektakel auf die Beine stellte.

Mit von der Partie waren 13 Gruppen mit rund 120 Teilnehmern, die am Rande des Killbergwaldes ihr Lager oder ihre Stände aufgeschlagen hatten. Und wieder mal waren von den Kelten, Barbaren, Wikingern sowie Edelleuten und Rittern des Mittelalters alles vertreten, was in der Mittelalter-Szene Rang und Namen hat. Doch auch Händler, Zauberer, Tänzerinnen, Gaukler und Spielleute bevölkerten den mittelalterlichen Markt – und so war wieder für jeden Geschmack etwas geboten.

Am Samstagnachmittag kündigten Dudelsackklänge den obligatorischen Umzug durch das Lager und den Markt an, an dem sich praktisch alle Akteure beteiligten. Als der ebenso wilde wie bunte Tross beim Naturfreundehaus ankam, freute sich Lagerchef Dieter Wurster alias "Dieter vom Galgenberg" über die "tollen Lagergruppen und treuen Händler". Und ganz mittelalterlich erließ er den Händlern zum Jubiläum des Mittelaltermarktes die Standgebühren – und den Lagergruppen das Entgelt für die Toiletten. Eine Ansage die für viele Jubelrufe und Handgeklapper sorgte.

"Viele Gruppen sind von Anfang an dabei"

Doch für die Nagaltuna Garbe steht der Kommerz beim Mittelaltermarkt nach wie vor nicht im Mittelpunkt. Deshalb wird auch kein Eintritt erhoben und ein günstiger Shuttleverkehr angeboten. "Es gibt nur ganz wenige Mittelalter-Events mit freiem Eintritt", betonte der Lagerchef. "Viele Gruppen sind von Anfang an dabei und schätzen hier die familiäre Atomsphäre", weiß Dieter Wurster. Deshalb freut man sich bei der Nagaltuna Garbe natürlich, dass alle Akteure immer wieder gerne nach Nagold kommen.

Trotzdem gab es beim kleinen aber feinen Mittelaltermarkt natürlich auch mittelalterlich angehauchte Produkte zu erwerben. So konnten die Besucher nach Herzenslust stöbern – und hatten unter anderem die Wahl zwischen Lederwaren, Schnitzarbeiten, Seifen, Schwertern, Räucherwaren oder Trinkhörnern.

Zudem gab es für die Besucher an den drei Tagen im Killbergwald einiges zu entdecken und zu bestaunen, denn die Mittelalterfans hatten ihre Lagerstätten mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Daneben sorgten etliche Darbietungen für Kurzweil rund um das Naturfreundehaus. So standen mittelalterliche Musik und Tänze auf dem Programm – darunter die Feuershow der Nagolder Tanzgruppe "Ellylldan".

Zu den Teilnehmern der ersten Stunde gehören die Plattenwald-Barbaren aus dem Raum Mühlacker, die sich der alemannischen Epoche verschrieben haben. "Wir kommen immer wieder gerne hierher, weil uns die tolle Atmosphäre gefällt", machte deren Fürst "Bo" deutlich.