Gitze und Band brachten die Besucher in der Seminarturnhalle in Schwung. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Schwabenrock in der Alten Seminarturnhalle elektrisiert Zuschauer / Musik und Humor

Gitze und Band begeisterten das Nagolder Publikum in der Alten Seminarturnhalle mit Witz und musikalischen Darbietungen in schwäbischer Mundart.

Nagold. Gitze und Band verbreiten das Gefühl eines Rockkonzertes und häufig tritt der charismatische Sänger in den Hintergrund, um die Musiker bei ihren Soli zur Geltung kommen zulassen. Gewürdigt wurden an dem Abend in der Alten Seminarturnhalle nicht nur Wolle Kriwanek und Paul Vincent, sondern auch Schwoißfuaß, wobei die Zwillinge Köberlein erwähnt wurden.

Das Mitsingen der Lieder klappte meist "subbr"

Schon die ersten Klänge elektrisieren das Publikum, das zu Beginn an den Tischen mit Sitzplätzen verharrte. Später wurden die Stehtische in der Mitte des Saales bevölkert. Das Mitsingen klappte zumindest gegen Ende des mitreißenden Konzertes "subbr".

Günter Deyhle, so der bürgerliche Name von Gitze, hat auch Erfahrung als Conférencier und Schauspieler. So fällt es ihm leicht, das Publikum zu unterhalten und zu motivieren. War das zu Beginn des Konzertes bei dem Abzählvers "Enne denne dubbe denne" noch eher verhalten, so wurde schon wenig später schon kräftig mitgeklatscht.

Wolle Kriwanek war ein Musiker, der in den 70er-Jahren als einer der Ersten auf Schwäbisch sang. Er gewann 1975 den Wettbewerb "Bester Liedermacher" von Baden-Württemberg und arbeitete später viele Jahre mit dem Musiker Paul Vincent zusammen. Dieser hat schon öfter gemeinsam mit Gitze und Band, früher Gitze Roadshow, Titel von Kriwanek auf Konzerten gespielt und im Studio aufgenommen.

Gitze mokiert sich bei seinem Auftritt in der Semihalle über den Werbespruch "Mir kennet alles außer Hochdeutsch", den er lieber so formuliert hätte: wir können Hochdeutsch – aber wir wollen nicht! Im Repertoire sind deshalb auch durchaus Stücke auf Hochdeutsch enthalten. Etwa das romantische "Nur du".

Eher spöttisch wird der Song "I mog di" anmoderiert, denn die Auswahl der neuen Herzensdame eines "frisch versingleten" Schwaben habe öfter mit Besitz von Bauerwartungsland zu tun, so Gitze.

Die Band zeigt was sie kann – musikalisch und humoristisch

Die Band zeigt was sie kann. Gitze stellt die Musiker vor: Göran Jäck an der Gitarre, Werner Müller Bassgitarre, Helmut Nothum am Keyboard und Oliver Schmadke am Schlagzeug.

Die sündige Herbertstraße wird besungen, dabei ist zwischendrin die bekannte Melodie von Udo Lindenbergs "Sonderzug nach Pankow" zu hören.

Einen Applaus bekam das Team der Alten Seminarturnhalle und als Zugabe wurden Georg und Alex Köberlein gewürdigt, deren Stücke "Rastamann Neckermann" und "Oiner isch Emmr dr Arsch" von "Schwoißfuaß" den Besuchern noch bestens im Gedächtnis waren, wie aus der Lautstärke zu schließen war.