Sport: Vollmaringer Extrem-Radsportler fährt im Team mit Paralympics-Star Verena Bentele beim Styrkeproven-Rennen
Ungewöhnliche Radsportprojekte sind seine Spezialität. Der Vollmaringer Markus "Max" Strinz startete in einem Team um die erfolgreiche blinde Sportlerin Verena Bentele beim Styrkeproven-Rennen in Norwegen.
Nagold-Vollmaringen. Verena Bentele ist eine beeindruckende junge Frau: In der letzten Legislaturperiode trug sie als Behindertenbeauftragte der Bundesregierung zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Handicap bei. Vor wenigen Wochen wurde Verena Bentele zur Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland mit nahezu zwei Millionen Mitgliedern gewählt. Neben ihrem Engagement für auskömmliche Renten, qualifizierte Rehabilitation, pflegebedürftige und behinderte Menschen wie auch ihrem Einsatz für soziale Gerechtigkeit, ist die blinde Biathletin auch dem Sport sehr verbunden und hat als zwölffache Paralympicssiegerin große sportliche Erfolge erkämpft.
543 Kilometer und 3500 Höhenmeter
Der Vollmaringer Extremradler Markus "Max" Strinz begleitete nun gemeinsam mit einem Team von acht Radfahrern die Sportlerin auf dem Tandem bei einem der größten Radrennen der Welt von Trondheim nach Oslo. Beim so genannten Styrkeproven-Rennen (auf Norwegisch: "große Kraftprobe") mussten 543 Kilometer und etwa 3500 Höhenmeter überwunden werden. In Abständen von 50 bis 70 Kilometer gab es offizielle oder vom Begleitteam eingerichtete Verpflegungsstationen. Bezaubernde norwegische Landschaften und ein über weite Strecken hinweg ideales Radlerwetter versüßten den Teilnehmern die Anstrengung zunächst. Bergauf hatte es das Tandem mit der blinden Sportlerin schwerer als Einzelfahrer, bergab hingegen konnten teilweise mehr als 70 Stundenkilometer erreicht werden, womit ein Schnitt von 30 km/h fast bis zum Ende gehalten werden konnte.
Nach 20 Stunden und 52 Minuten erreichten die Radfahrer um Bentele, Strinz und Klaus Krebs, dem Chef des Berufsförderungswerkes Schömberg, schließlich das Ziel. Die Zielzeit unter 20 Stunden konnte aufgrund einer großen Panne und etlicher platten Reifen unweit des Ziels nicht geschafft werden.
Starker Regen mitten in der Nacht
Obwohl es zu dieser Jahreszeit kaum Nacht wird, übersahen die Radler im Dämmerlicht ein großes Schlagloch, was mehrere Platten zur Folge hatte, die sich jedoch erst nacheinander bemerkbar machten und so behoben werden mussten. Zu allem Überfluss stellte sich zu diesem Zeitpunkt und damit mitten in der Nacht noch starker Regen ein.
Das Team ließ sich jedoch keinesfalls unterkriegen und bewältigte auch diese herausfordernde Etappe gemeinsam. Markus Strinz betonte, dass er mit viel Freunde aber auch sportlichem Ehrgeiz an das Rennen herangegangen war: "Dieses Rennen hat uns neben dem Sport aber auch gezeigt, was machbar ist, wenn Menschen gemeinsam etwas erreichen wollen. Insbesondere dann, wenn Menschen mit und ohne Handicap zusammenarbeiten, an und über ihre Grenzen hinaus gehen."