Les Papillons sind Teil des Jubiläumswochenendes. Foto: Castelberg Foto: Schwarzwälder Bote

Zum 25-Jährigen stemmt der Förderverein Alte Seminarturnhalle 58 Veranstaltungen – das ist Rekord

Es ist eine der größten Erfolgsgeschichten, die in Nagold je geschrieben wurde. Und das tolle daran: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. So legt der Förderverein Alte Seminarturnhalle für die neue Saison ein Kleinkunstprogramm der Superlative vor.

Nagold. Eigentlich ist alles wie immer: Eine kleine Runde führender Köpfe des Fördervereins sitzt zusammen. Auf dem Tisch des Besprechungsraums liegt das druckfrische Programmheft für die neue Saison. Durchaus mit Stolz präsentiert man die kommenden Kultur-Acts der Spielzeit 2018/2019 der Öffentlichkeit. Aber auch mit Routine. Altbewährtes gepaart mit Neuem, echte Stars der Szene treffen da auf Newcomer, weit gereiste Künstler auf Eigengewächse aus der Region.

Ein Stück höchst erfolgreicher Stadtgeschichte

Die Alte Seminarturnhalle bleibt also ihrem durchaus bewährten Programmmix treu. Und doch ist die nächste Spielzeit eine besondere. Denn 2019 feiert Nagolds Kulturtempel ein Jubiläum – das erste "richtige" Jubiläum. 25 Jahre zuvor hatte sich der Förderverein gegründet – und damit begann wie erwähnt ein Stück höchst erfolgreicher Stadtgeschichte. Zum Jubiläum lassen sie es denn auch krachen – und satteln nochmals einige Veranstaltungen drauf. 58 Veranstaltungen stehen in der neuen Saison an. "So viele hatten wir noch nie", sagt der Vereinsvorsitzende Wolfgang Schäfer. Zum 25-Jährigen stemmt das rein ehrenamtlich arbeitende Team also ein echtes Mammutprogramm. Und setzt dabei wieder auf diesen ganz speziellen Semihallen-Spirit der großen Helferschar. Offensichtlich mit Erfolg. Fred Heldmaier jedenfalls, der neue Chef des Programmarbeitskreises, zollt dem Bewirtungsteam höchsten Respekt: Alle Bewirtungsschichten der neuen Saison seien bereits nach einer halben Stunde besetzt gewesen. Es läuft eben bei der Alten Seminarturnhalle.

Noch immer ist die Sparte Kabarett/Comedy die größte. Doch wie Wolfgang Schäfer erläutert, ist man weiter bemüht, den Konzertbereich in ähnliche Höhen zu bringen. 20 Musikveranstaltungen kommen diesmal zusammen, 25-mal gibt es Kabarett oder Comedy, hinzu kommen elf Theaterabende – zehn davon werden von der eigenen Truppe "Vorhang Auf!" gefüllt.

Bademeister Schalupke eröffnet den Reigen am 7. September. Am 21. September dann der erste Musik-Act: Die Nagolderin Rieke Katz kommt mit ihrer Jazz-Band in die Seminarturnhalle und präsentiert ihre neue CD "That’s me".

Große Namen befinden sich unter den 25 Kabarett- und Comedy-Akteuren. Und durchaus auch alte Bekannte: Markus Maria Profitlich (12. Oktober), Habbe & Meik (26. Oktober), die Münchner Lach- und Schießgesellschaft (9. November), Lisa Fitz (23. November), Klaus Birk (15. und 16. Dezember) kommen alleine noch in diesem Jahr als Wiederholungstäter in die Seminarturnhalle. 2019 folgen dann Größen wie Mundstuhl, Uli Keuler oder Kay Ray – allesamt in Nagold bestens bekannt.

Gleich im September gastiert einer der Top-Stars der Kabarettszene in der Alten Seminarturnhalle. Zum ersten Mal gibt Django Asül (Bild oben) ein Gastspiel in Nagold – am 29. September.

Es gibt wieder zwei Rocknächte

Im Musikbereich stehen selbstverständlich wieder zwei Rocknächste auf dem Programm (2. Oktober und 2. März). Auch hält man weiter an dem Format Nagold Double Stage mit Künstlern aus der Region fest. In diesem Jahr will man das Festival auf drei Tage ausdehnen (5. bis 7. Juli): Am Freitagabend gibt es bereits erste Bands in der Halle zu hören. Am Samstag und Sonntag dann treten die Künstler auf zwei Bühnen – drinnen und auf dem Außenhof – auf. Am Sonntag wird der Konzertabend im Gegensatz zu den Vorjahren etwas früher enden. Mit diesen neuen Zeiten hofft man auf mehr Besucherzuspruch – denn der hält sich bis dato noch angesichts des großen Aufwands in Grenzen.

Breit ist die Palette der Einzelveranstaltungen im Musikbereich. Double-Drums (5. Oktober), Dr. Mablues & The Detail Horns (20. Oktober) und die Swiss German Dixie Corporation (21. Oktober) treten noch im Oktober auf. Am 10. November dann kommen die Schwaben-Folk-Rocker von Wendrsonn abermals in die Halle und am 21. Dezember singt Liv Kristine wieder ihr Nagolder Weihnachtskonzert.

Im nächsten Jahr kommt mit Ray Wilson sogar ein Ex-Genesis-Mitglied in die Seminarturnhalle und spielt am 23. März ein Konzert unter dem Motto Genesis Classic. Poems on the Rocks (15. Februar), Fuenf (23. Februar), Thomas Blug (1. März), Rebellische Saiten (12. April) oder Wildes Holz (31. Mai) sind weitere Top-Acts.

Kurt Wolz als Theaterchef des Fördervereins freut sich, dass "Vorhang Auf!" in dieser Spielzeit wieder zwei Stücke auf die Bühne bringt. Vom 2. bis 4. November wird die Woody-Allen-Komödie Central Park West aufgeführt. Dabei betritt ein neuer Regisseur die Nagolder Bühne: Manuele Pilloni, der gleichwohl in der Alten Seminarturnhalle bereits gut bekannt ist, da er schon für "Vorhang Auf!" als Schauspieler agierte. "Ein sehr geistreicher Regisseur", freut sich Kurt Wolz auf die Inszenierung von "Fast-Profi" Pilloni, der wohl auch einige Schauspielkollegen aus der Tübinger Ecke nach Nagold mitbringen wird.

An sieben Abenden im Januar folgt dann die zweite Inszenierung – mit 15 Akteuren auf der Bühne. Nach 2011 führt man nochmals "Faust – Die Komödie" auf – eine Adaption der Woesner-Brothers aus Berlin.

Sandra Müller führt Regie. Und als Novum werden eigens Songs und Texte für die Inszenierung komponiert – von dem Nagolder Multitalent Rafael Hummel. "Ein Gesamtkunstwerk aus Bild, Ton und Technik", verspricht sich Kurt Wolz von der Aufführung, die "sehr aufwendig" werde.

"Wir sind ein Kulturverein, kein Schwätzverein"

Den zahlreichen Fans von "Vorhang Auf!" wird es sicherlich gefallen. In der vergangenen Spielzeit jedenfalls kamen rund 1450 Gäste zu den sieben Aufführungen des Ensembles.

Ein Jubiläumswochenende steht natürlich auch noch an. Am 25. Januar 2019 tritt Les Papillons auf, am 26. Januar dann Werner Kocwzwara, und der eigentliche Festakt ist am Sonntag, 27. Januar. "Wir sind ein Kulturverein, kein Schwätzverein", macht Wolfgang Schäfer vorsichtshalber gleichmal deutlich, wie der Festakt in seinen Augen zu verlaufen hat. Der erste Vorsitzende: "Da wollen wir feiern."