Keltenfest: Die Mitglieder des neuen Clans "Skero Tunga" bringen frischen Wind in die Szene
Das Nagolder Keltenfest ist inzwischen eine feste Größe im Nagolder Veranstaltungskalender, an dem ebenso feste Größen von Akteuren teilnehmen. In diesem Jahr gibt es mit "Skero Tunga" jedoch Konkurrenz.
Nagold. Patricia Birnfeld ist Studentin in Stuttgart. Doch wenn die fleißige Akademikerin nicht gerade an ihrer Abschlussarbeit schreibt, bereitet sie sich mit Hingabe auf das bevorstehende Keltenfest am 20. und 21. Juli vor.
Mit ihrem kürzlich gegründeten Clan "Skero Tunga" will Birnfeld an den Start gehen. Der Humor des Clans ist dabei ebenso ungewöhnlich wie sein Name. Dieser ist althochdeutsch und bedeutet übersetzt so viel wie "Maulwurfmist".
"Wir haben natürlich nichts mit Maulwurfsdreck zu tun", lacht die Freizeitkeltin, "aber wir sind einfach Fans von skurrilem und sinnbefreitem Humor. Das ist genau unser Ding".
Aktuell besteht die Gruppe aus elf Mitgliedern. Es ist ein bunter Haufen, der zum großen Teil aus Komilitonen und Freunden besteht. "Man könnte sagen, es ist ein Zusammenschluss verschiedener Freundeskreise. Alle kennen sich im Grunde über mich", erzählt Birnfeld, die Dreh- und Angelpunkt des Clans ist. Jedoch beteuert sie auch, dass es nicht wirklich eine Hierachie innerhalb des Clans gibt und jeder seine Ideen einbringen kann.
Wieso sich Patricia Birnfeld für die Epoche der Kelten und nicht etwa der Ritter entschieden hat, erklärt sich von selbst. Als gebürtige Nagolderin, verbindet sie die Spuren der keltischen Kultur mit ihrer Heimat und damit auch mit sich selbst. "Es wäre zwar einfacher gewesen, sich einem bereits bestehenden Clan anzuschließen", berichtet Birnfeld, "allerdings hatten wir Lust auf was eigenes, neues – und wollten eben unser eigenes Ding machen".
Wirklich Blut leckte sie vor zwei Jahren
Da sie in Nagold aufwuchs, ist das Keltenfest für Birnfeld ein fester Begriff. Doch wirklich Blut leckte sie vor zwei Jahren, als sie erstmals die Zeit fand, dem jüngsten Keltenfest in voller Länge beizuwohnen. Begeistert von der Atmosphäre dieser seltsam fremden und doch vertrauten Welt, dauerte es nicht lange, bis der Entschluss zum eigenen Clan gefasst war.
"Überraschend gemütlich"
Maßgeblicher Einfluss waren allerdings auch die Erfahrungen von der Gewandwerkstatt in der Nagolder Seminarturnhalle. Hier waren die Mitglieder Skero Tungas zugegen, um sich in fleißiger Handarbeit selbst ein paar Kilts anzufertigen. "Ich fand es sehr inspirierend, was uns dort gezeigt wurde. Schneiderin Susanne Fegert zeigte uns beispielsweise, wie man ohne Zahlen, ohne Messen und derlei Tricks Klamotten zustande kriegt, die passen und sitzen", erzählt Patricia Birnfeld mit Feuer in den Augen. Auch fertigte der Clan dort eigens Lederschuhe an, sogenannte Bundschuhe, die sehr robust und laut Birnfeld "überraschend gemütlich" sind.
Doch was für den Clan im Mittelpunkt steht, ist in erster Linie nicht das gediegene Lagerleben, sondern die Teilnahme an den sogenannten Highland Games. Bei der archaischen Olympiade warten taffe Disziplinen wie Baumstammweitwerfen und Steinstoßen auf die junge Truppe. Birnfeld sieht ihren Clan jedoch gut gewappnet für die körperlichen Herausforderungen des Wettkampfs. "Die meisten von uns sind schon sehr kräftig. Ich für meinen Teil betreibe die Kampfsportart ›Kravmaga‹ und bin daher auch relativ fit", erklärt die kecke Keltin kämpferisch.
