In der Maiwagenszene ist und bleibt das Frühlingsfest in Vollmaringen ein beliebter Anlaufpunkt. Foto: Faust

Tradition des Maiwagentreffens soll weiterleben - aber nur mit Beschränkungen. Wettrüsten" soll so verhindert werden.

Nagold-Vollmaringen - Während des 44. Vollmaringer Frühlingsfestes fand auch das Maiwagentreffen statt. 34 Maiwagen aus den Landkreisen Calw und Freudenstadt waren gekommen, um die Tradition rund um die bunt geschmückten Wagen weiterleben zu lassen.

Die Musik auf der Lachawies aus dem Zelt, in dem die Besucher das Frühlingsfest feierten war schon ziemlich weit zu hören und voll aufgedreht. Aus den Maiwagen schallte dann noch zusätzlich Musik, meistens Ballermann-Hits, die man schon von den Fasnetsumzügen kennt. Anders als bei den Fasnetsumzügen sind die Leute auf den Wagen nicht verkleidet. Schwarze Pullover mit den Vereinsemblemen der Bauwagen dominierten. Ebenso hatten viele der Maiwagenteilnehmer auf den schwarzen Pullovern den Aufdruck "Königreich Württemberg" in altdeutscher Schrift. Dieser Schriftzug prangte ebenfalls auf schwarz-roten Fahnen, die auf vielen der 34 Wagen neben der Deutschland-Flagge angebracht waren. Ansonsten sind die Wagen zum Teil aufwendig geschmückt mit Tannenzweigen.

35 Mann passen im Durchschnitt auf so einen Maiwagen. Die weiteste Anreise hatten in diesem Jahr die Mitglieder des Bauwagens aus Mitteltal. 45 Kilometer Weg haben sie für die Teilnahme in Vollmaringen zurückgelegt.

Seit rund zehn Jahren veranstaltet der Musikverein Vollmaringen das Treffen, aber "erst seit sechs Jahren machen wir dafür richtig Werbung", erzählt Daniel Raible, Vorstand für Veranstaltungen im Musikverein. Diese Werbung lohnt sich offenbar, denn die Zahl der Wagen, die teilnehmen, bleibt konstant. "Es sind immer um die 35 Wagen", erzählt Raible.

An der Zahl und an den teilnehmenden Wagen hat sich also nicht viel geändert. Bei den Wagen an sich schon, denn seit diesem Jahr gibt es das Maiwagen-Siegel, das man im Landkreis Calw zwischen den Bauwagenfreunden und der Polizei eingeführt hat. "Ich halte das Siegel für eine berechtigte Sache", so Raible, "es behandelt alle Wagen gleich und niemand ist im Nachteil."

In diesem Jahr war das gelbe Siegel mit grünem Rand, das auf der Fahrerseite der Traktoren angebracht war, noch keine Pflicht. "Der Großteil der Wagen hatte aber schon so ein Siegel", erzählte Raible. "Die anderen, ohne Siegel, haben wir darauf hingewiesen, dass sie es für die Teilnahme 2017 benötigen." Man wolle durch das Siegel und die Beschränkungen das "Wettrüsten" verhindern, so Raible. Höher, länger, lauter gelte jetzt nicht mehr. So sind zum Beispiel Flugalarmsirenen verboten. Ebenso hat man auf die Wagenprämierung verzichtet, die sonst immer bei der Parade der Wagen stattfand. Stattdessen erhielten die Teilnehmer mit Siegel Freikarten für die Abendveranstaltung.