Das Siegerfoto mit Jury - hauchdünn konnte das Team "Brandstifter" (Ralf Ahrens, Echterdingen) den Sieg bei den 3. Nagolder Grillmeisterschaften einfahren. Fotos: Kunert Foto: Schwarzwälder Bote

Grillmeisterschaft: Team Linkenheil aus Nagold erneut auf dem zweiten Platz / Der Sieg geht nach Echterdingen

Irgendwie schien es am Sonntag, als wollte die Sonne bei den dritten Nagolder Grillmeisterschaften auch mal zeigen, was sie so als "Brutzel-Weltmeister" drauf hat – Temperaturen um 30 Grad. An den Grills natürlich noch mal höher. Und am Ende ganz große Gefühle, als die Ergebnisse des Wettbewerbs verkündet wurden.

Nagold. Denn bereits zum dritten Mal sind die Lokalmatadoren "Grillen im Namen des Königs" (Kai Linkenheil und Team) um die Krone des Nagolder Grillmeisters angetreten – und zum dritten Mal reichte es wieder nur zum (ewigen) zweiten Platz. Eine frustrierte Bierdusche die erste spontane Reaktion – denn Linkenheil und seine beiden Mitstreiter hatten sich wirklich irrsinnig ins Zeug gelegt.

Vor allem ihr "Freestyle"-Dessert "Schwarzwälder-Kirsch-Burger mit Pommes rot-weiß" – wobei die Pommes leckere Mürbeteig-Stängle mit Eierlikör-Füllung waren (serviert im selbst gemachten "Schwarzwälder Bote"-Tütle) – sorgte für ordentlich Furore bei Jury und Publikum. "Die wollen’s wirklich wissen", so der Kommentar von Jurorin Christiane Endrich. Und nach dem ersten Probieren: "Einfach geil, geil, geil!" Juror-Kollege Dominik Mokrski musste ihr unbedingt mit gleicher Wortwahl beipflichten. In Gourmet- und Gourmand-Kreisen nennt man so etwas heute auch gerne "Food-Porno". Was nichts Unanständiges ist – sondern eben nur einfach richtig lecker. Zum Niederknien lecker. Zum Dahinschmelzen lecker.

Aber geschlagen wurden die Nagolder Königs-Griller am Ende trotzdem, wenn auch nur hauchdünn mit gerade einmal 0,12 Punkten Abstand. Die "Brandstifter" aus Echterdingen um Team-Chef Ralf Ahrens hatten das Quäntchen mehr Fortune im Wettbewerb – und, auch als Publikum konnte man sich davon beim Probieren der Wettkampf-Gerichte überzeugen, das etwas geschicktere Händchen, aus den verwendeten Kohle- und Gasgrills die saftigeren und aroma-reicheren Kreationen zu zaubern. Ihre klassische Schwarzwälder-Kirsch als Dessert – ein ultimativer Genuss-Traum. So dass nicht nur Juror und Bürgermeister Hagen Breitling – nach 2017 bereits zum zweiten Mal Wettkampf-Tester der Nagolder Grillmeisterschaften – komplett begeistert eine unfassbare Steigerung beim Niveau der zur Beurteilung eingereichten Speisen konstatieren konnte.

Stets von Publikums-Massen dicht umlagert

Aber für das Team "Grillen im Namen des Königs" gab es trotz der erneuten Niederlage im "Wimpernschlag-Finale" dann doch noch einen versöhnlichen Abschluss des Tages – weil sie "zu den Siegern der Herzen" – also des Publikums – ernannt wurden. Denn ihr Pavillon, wo den ganzen Tag über auf eben wirklich allerhöchstem Niveau gebrutzelt wurde, war stets von Publikums-Massen dicht umlagert. Weshalb Jury und Veranstalter-Crew um Kirsten Seeger von der Stadt Nagold Linkenheil und Team die erneute Teilnahme im kommenden Jahr unbedingt ans Herz legten.

Wann das sein wird, ist allerdings noch nicht ganz genau raus, wie Bürgermeister Breitling zum Abschluss dieses Genuss-Festivals verkündete. Aber auf jeden Fall im September, an einem der Sonntage nach den Sommerferien.

Platz drei im Hauptwettbewerb ging an die "Grillrabauken" im Benni Amann aus Hüttisheim (Alb-Donau-Kreis). Bleibt noch, auch die Ergebnisse des diesjährigen "Kindergrillens" zu verkünden. Hier siegte das Team "Die Amateure" mit Luca Serwaty und Joana Wolfarth vor den "Burger Kings" mit Moritz und Marie Rentschler. Platz drei ging hier an die "BBQ-Queens" Jolina und Lisa Meinhardt.

(ahk). Wie entscheidet man eigentlich als Juror der Nagolder Grillmeisterschaften, wieviel Punkte man für welches Grill-Ergebnis der Teams zu vergaben hat?

Dafür haben die Veranstalter einen sehr exakten Leitfaden entwickelt: Null Punkte gibt’s, wenn "nix da" ist, also nichts abgegeben wurde. Ein Punkt bei "total zerstört, hat da jemand drauf gesesssen?" – also "ungenießbar, ein Angriff auf die Gesundheit". Zwei Punkte: "Was ist das?" - "Na gut, da ist was auf dem Teller, aber ich weiß nicht was das soll!?" – Drei Punkte: "Akzeptabel!" – weil "akzeptabel". Vier Punkte: "ganz gut", meint "gut und lecker". Fünf Punkte: "sehr schön" - eben "sehr gut, sogar bemerkenswert".

Und die höchste Punktzahl – sechs Punkte – gibt es schließlich für "sensationell", oder auch "supergeil, unübertroffen, noch nie etwas besseres gegessen!"