Eine große Gruppe der Nagolder SPD stattete dem OHG einen Besuch ab. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: SPD Nagold besucht das Nagolder Otto-Hahn-Gymnasium / "Schulen sind Standortfaktor"

Im Rahmen der Schulbesuche der Nagolder Sozialdemokraten besuchten die SPD-Gemeinderäte und Kandidaten das Nagolder Otto-Hahn-Gymnasium. Hauptthema war die aufwändige Sanierung der Schule.

Nagold. Schulleiter Walter Kinkelin begrüßte die Kommunalpolitiker gemeinsam mit zwei Vertreterinnen des Elternbeirates auf dem Schulhof des OHG. Hauptthema waren die geplanten Sanierungsmaßnahmen in Höhe von 30 Millionen Euro.

Walter Kinkelin stellte den Gästen die Bereiche, die saniert oder abgerissen werden sollen vor. Der vordere Bereich soll saniert sowie der Fachraumbereich abgerissen und erneuert werden. Kinkelin machte deutlich, dass es eine Aula geben müsse, da sich in der aktuellen Situation kein Abiturjahrgang versammeln könne. "Wir stellen uns klar hinter die Umbaupläne, das ist wichtig für Nagold als Bildungsstandort", so der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Steinrode.

"Leider fehlt an unserer Schule immer noch der Glasfaseranschluß"

"Mit den Kompensationsgesschäften des Oberbürgermeisters darf das nichts zu tun haben", meinte allerdings SPD-Stadtrat Bernd Gorenflo. "Das ist nicht seriös." Für den Bau oder für die Sanierung einer Schule gebe es staatliche Zuschüsse, das habe nichts mit Fluglärm über Nagold zu tun, fügte Stadtrat Ackermann hinzu.

Beim Rundgang durch das 50 Jahre alte Gebäude wurde der Sanierungsbedarf schnell deutlich. Kinkelin führte die Besucher in ein Klassenzimmer und stellte die durchaus gute technische Ausstattung der Schule vor. Jedes Klassenzimmer ist mit Beamer, Laptop, Verstärker und Dokumentenkamera ausgestattet. Die Frage nach den Kosten für die Ausstattung beantwortet Walter Kinkelin mit 5000 Euro pro Klassenzimmer. "Leider fehlt an unserer Schule immer noch der Glasfaseranschluß", klagte Walter Kinkelin. Insgesamt sei man gerade dabei zu diskutieren, wie Digitalisierung an der Schule angegangen werden könne. Der Einsatz von iPads durch Schüler und der Umgang damit, sowie die Beschaffung werde aktuell erprobt und diskutiert. Das OHG nimmt aktuell an einem Schulversuch teil, bei dem vier Klassen mit iPads ausgestattet wurden.

Ein weiterer wichtiger Punkt war für Kinkelin die fehlende Betreuung der digitalen Infrastruktur, insbesondere des Netzwerks. Andreas Röhm, von Beruf selbst IT- Spezialist, meinte, es sei sinnvoll, wenn die Stadt eine zentrale Stelle schaffe, bei der die Betreuung zusammenlaufe.

Kinkelin unterstützte diesen Vorschlag und fügte hinzu, dass momentan ein Lehrer sieben bis acht Deputatsstunden pro Woche für die Administration des Netzwerks aufwende. Diese Stunden muss die Schule zur Verfügung stellen und in anderen Bereichen einsparen. Steinrode fügte aus seiner Erfahrung aus anderen Schulen hinzu, dass die Stadt im Bereich digitaler Infrastruktur insgesamt eine Umsetzungsschwäche habe. Lobend sprach Marco Ackermann die App der Schule an, bei welcher zum Beispiel beim Stundenplan eine personalisierte Abfrage möglich sei.

Die Mitglieder des Elternbeirats gaben der SPD den Wunsch mit auf den Weg, dass die Stadt doch mehr Werbung für ihre städtischen Schulen machen möge.

Mehr Unterstützung bei der Werbung um Schüler von der Stadt wäre wünschenswert, meinte auch Schulleiter Kinkelin, die Stadt sei hier in der Pflicht. Auch SPD-Kandidatin Marina Ederle unterstrich, dass die Schulen ein wichtiger Standortfaktor seien und dass es nicht sein könne, dass ganze Jahrgänge einzelner Nagolder Stadtteile weiterführende Schulen anderer Städte besuchten.

Insbesondere von Bernd Gorenflo wurde das Thema Schulsozialarbeit angesprochen. Kinkelin äußerte sich zufrieden über die  100-Prozent-Stelle. Die Schulsozialarbeiterin sei, so Kinkelin, eine wichtige Vertrauensperson für die Schüler. Auf die Frage, welche Aufgaben aus Sicht der Schule die Stadt habe, war neben Ausstattung, Betreuung und Instandhaltung der klare Wunsch von Kinkelin, dass ein Masterplan für die Digitalisierung der Schulen erarbeitet werden müsse.