Cornelia Beck mit den Mädchen beim Filzen einer 3-D-Figur. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Alpine Steinschafe liefern das Material für selbstgemachte Filzobjekte

Nagold-Hochdorf. Trockenfilzen von Wunschfiguren stand auf dem Sommerferienprogramm am Gnadenhof von Barbara Münchau. Aus der Wolle einer alten aussterbenden Haustierrasse fertigten fünf Mädchen mit einer speziellen Nadel kuschlige Figuren an, die sie anschließend mit nach Hause nehmen durften.

Jedes Jahr finden auf dem Gnadenhof bei Barbara Münchau im Nagolder Stadtteil Hochdorf Veranstaltungen für Kinder im Rahmen des Sommerferienprogramms statt. In diesem Jahr wurde Filzen angeboten.

Unter der Anleitung von Woll-Expertin Cornelia Beck hatten die Acht- und Neunjährigen Gelegenheit, mit Schafwolle und Nadel das Trockenfilzen auszuprobieren und damit nach Wunsch Figuren zu gestalten.

Das Trockenfilzen mit der Filznadel ist ein Verfahren, bei dem die einzelnen Wollfasern durch wiederholtes Einstechen der Nadel so miteinander verdichtet werden, bis ein festes Gewebe oder ein fester Körper entsteht. Die Filznadeln sind lange, dünne und sehr spitze Nadeln, die mit feinen Widerhaken versehen sind. Diese Widerhaken verfilzen die einzelnen Wollschichten miteinander.

Jedes der teilnehmenden Mädchen durfte sich zunächst anhand zahlreicher Mustervorlagen eine Figur aussuchen, die es anschließend mit Wolle in der gewünschten Farbe gestaltete. Cornelia Beck zeigte den Kindern genau, wie das funktioniert.

Vorab hatte sie zuhause Filzkugel-Rohlinge aus der Wolle von alpinen Steinschafen hergestellt und sie in der Waschmaschine in Nylonstrümpfen gewaschen. Ergänzend hatte sie auch eingefärbte Wolle mitgebracht. Auch ein Pilz entstand an diesem Nachmittag auf dem Gnadenhof, der sich auch um den Tierschutz kümmert. Hier leben drei Böcke dieser alten aussterbenden Haustierrasse. Deutschlandweit, so Barbara Münchau, gibt es gerade mal 36 Züchter, bei denen insgesamt 1500 Schafe dieser Rasse leben.