Handwerk: Friseursalon Uschi hat mit Michelle Sion und Umut Pekgenc zwei Preisträger auf Landesebene
Es sprudelt aus ihr heraus, als Uschi Modzierz kurz die Schere weglegt, um ihre beiden Mitarbeiter in den höchsten Tönen zu loben. Denn Michelle Sion und Umut Pekgenc vom Nagolder Friseursalon "Uschi" haben auf Landesebene mächtig abgeräumt.
Nagold. Sion ist im ersten Lehrjahr und schnappte sich den ersten Platz beim Youngster Up to Do Award, ein extra Wettbewerb für Schüler. Ein halbes Jahr im Voraus trainierte die 16-Jährige bei der Innung in Calw und an manchen Tagen auch in Stuttgart.
Heraus kam dann beim Wettbewerb eine aufwendige Hochsteckfrisur. Doch nicht nur die Haare müssen sitzen. Auch Make-Up und Einkleidung des Übungskopfes müssen stimmig sein, wie Sion erklärt. Dafür vorgesehene Zeit: 30 Minuten. "Da würde ich bestimmt zwei Stunden brauchen", wirft der zweite Preisträger Pekgenc von der Seite ein.
Sein Spezialgebiet lässt sich eher mit den Begriffen Haarschnitt, Färben und Rasieren abstecken. Schon seit zwölf Jahren hantiert Pekgenc durchaus erfolgreich mit der Schere, gewann schon ein paar andere Preise.
Dieses Mal waren es gleich drei. Beim Master of Hairstyling Award klassierte er sich auf dem zweiten Rang. Beim Street Fashion Award, der auch Teil des Herrenwettbewerbs war, wurde er Dritter. So holte er sich schlussendlich den Vizetitel bei den Herren. Die Preise werden von den Ländern Baden-Württemberg und Hessen zusammen vergeben. Doch die beiden haben die Trophäen nicht gewonnen, um die heimische Vitrine zu bereichern. "Da schaut man, wo man steht und kann außerdem Kontakte knüpfen. Spaß macht es auch noch", betont Umut Pekgenc. Seine Kollegin ergänzt: "Das sind ja keine Alltagssachen, sondern ist mal was anderes."
Auch als Frisör ständig am Puls der Zeit bleiben
Überhaupt müsse man auch als Friseur ständig am Puls der Zeit bleiben – auch wenn es im Schwarzwald immer zwei bis drei Jahre dauere, bis die neuesten Trends aus der Stadt ankämen. "Zum Glück habe ich Kunden, die sich trotzdem neue Frisuren machen lassen", meint Pekgenc und ergänzt den eigentlichen Hauptgrund, weshalb er und seine Kollegin am Wettbewerb teilgenommen hätten: "Das machst du aus Leidenschaft, weil es eben auch Spaß macht und dich weiterbringt."
Sion und Pekgenc haben deshalb schon die nächsten Ziele im Auge: Die Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr.
Irgendwann im Winter, fänden die statt, erklären die beiden – da sollen dann die nächsten Podestplätze und Preise her.
Rückendeckung von ihrer Chefin Uschi Modzierz haben sie dafür allemal: "Das freut mich, wenn meine Mitarbeiter den Mut haben, daran teilzunehmen. Da ist man natürlich stolz, wenn dann Preise geholt werden."