Seit mehr als einem Jahr für den Digital Hub am Start: WFG-Chef Jochen Protzer (von links), Digital Hub-Manager Alexander Richter und Patrick Walz, der Mann vor Ort in Nagold. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Digital Hub in Nagold bietet Unternehmen Hilfestellung beim Weg in die Zukunft

Die Gegenwart ist schon ziemlich digital. Die Zukunft wird so richtig digital. Auch in den Unternehmen. Doch wie stellt man einen kleinen Betrieb auf die digitale Zukunft um? Hilfe bietet da eine kleine aber feine Einrichtung, die es jetzt seit einem Jahr in Nagold gibt: der Digital Hub.

Nagold. In diesem Fall ist es keine Idee aus dem Nordschwarzwald. Der Hub ist ein Kind der Digitalisierungsstrategie des Landes. Teil dieser Strategie war die Gründung von Zentren, die Unternehmen, junge wie etablierte und erst recht Start-ups auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten und beraten. "Die Hubs sollen funktionieren wie Drehscheiben für Informationen und Wissen über Digitalisierung, wo jeder Wissen einbringen oder sich holen kann", erklärt Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG).

Diese WFG ist einer der insgesamt elf Partner, die sich zusammengefunden haben, um eine solche Digitalisierungsdrehscheibe in den Nordschwarzwald zu holen. Mit an Bord sind der Landkreis Calw, die Stadt Horb, die Handwerkskammer Karlsruhe, die Sparkasse Pforzheim Calw, die IHK Nordschwarzwald, der Enzkreis, das Technologiezentrum Horb, die Hochschule Pforzheim, die Wirtschaftsförderung Pforzheim und der Regionalverband Nordschwarzwald. Für die Finanzierung des auf drei Jahre ausgelegten Projekts mussten die elf Partner eine Million Euro aufbringen. Die gleiche Summe kam vom Land noch oben drauf.

Im Nordschwarzwald hat man sich darauf verständigt das Digital Hub nicht zentral einzurichten sondern in die Fläche der Region zu gehen. Für Pforzheim und den Enzkreis ist der Hub am Innotec Pforzheim untergebracht, im Kreis Freudenstadt in Technologiezentrum Horb und im Kreis Calw im Existenzgründerzentrum Tec21 auf dem Nagolder Wolfsberg.

Und die Organisation auf dem Wolfsberg ist denkbar schlank aufgestellt. Patrick Walz hat die Sache dort weitgehend allein in der Hand. Als Unterstützer für alle drei Hub-Standorte fungiert der bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) in Pforzheim angesiedelte Alexander Richter. Das komplette Konstrukt Digital Hub umfasst nur 4,5 Stellen.

Als Arbeitsfeld sehen Richter und Walz die Digitalisierung ganz unterschiedlicher Bereiche in der Wirtschaft – sowohl das Produkt selbst, die Anwendung als auch den Service und den Markt. Dadurch könne man in den Unternehmen Prozesse, Handlungslinien und die Effizienz optimieren, sagt Alexander Richter.

Als Kunden hat man natürlich kleine und mittlere Unternehmen im Blick – auch immer mehr Handwerksbetriebe nutzen übrigens den Hub – als auch Start-ups.

Doch eine wirkliche Beschränkung gibt es dabei nicht. "Wir können jedem Unternehmen helfen", zeigt sich Patrick Walz selbstbewusst. Das machen die Angestellten der Hubs unter anderem auch durch persönliche Besuche und Beratung bei den Firmen vor Ort, aber auch durch die Aktivierung eines inzwischen auf 400 Akteure angewachsenen Netzwerks von Partnern und Experten. Deshalb versteht sich der Hub nicht nur als Beratungseinrichtung, sondern als "Kontaktknüpfer in alle Richtungen", wie es Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald es formuliert.

Das alles funktioniert natürlich mit auf vielen verschiedenen Wegen: über individuelle Beratung, Veranstaltungen, Wissensvermittlung wie auch Co-Working-Angebote.

Man ist auf vier Social-Media-Kanälen unterwegs, hat eigene You-Tube-Formate entwickelt.