Die Nagolder Grünen haben ihre Kandidaten für die Kommunalwahl bestimmt. Foto: Priestersbach

Partei zieht mit 26 Kandidaten in Kommunalwahlkampf. Frauen stellen die Mehrheit.

Nagold - Die Nagolder Grünen haben ihre Kandidaten für die Kommunalwahlen im kommenden Mai nominiert: Erneut präsentiert der Ortsverband eine komplette Liste: Mit 26 Kandidaten ziehen die Grünen in den Nagolder Kommunalwahlkampf.

"Wir wollen minimum drei Sitze und damit Fraktionsstärke im Gemeinderat erreichen", erklärt Annegreth Fezer-Brenner als Sprecherin der Nagolder Grünen bei der Nominierungsveranstaltung im Bürgerzentrum. Klar hofft sie, dass sich der allgemeine Aufwärtstrend der Grünen auch im Nagolder Kommunalparlament niederschlägt. Aktuell gehören mit Brigitte Loyal und Thomas Ebinger zwei grüne Kommunalpolitiker dem Nagolder Gemeinderat an, nachdem Bernd Gorenflo überraschend von der Fahne ging und zur SPD wechselte.

Und man wird in Nagold auch den eigenen hohen Ansprüchen gerecht, denn die Frauen sind auf der Kandidatenliste sogar in der Mehrheit. Angeführt wird die Liste der Grünen von den beiden Stadträten Brigitte Loyal und Thomas Ebinger. Es folgen (in dieser Reihenfolge) Rose Hauenstein, Wolfgang Biegel, Miriam Link, Manuel Gauß, Renate Schlögl, Johannes Brenner, Martina Bitzer, Thomas Kienzle, Annegreth Fezer-Brenner, Thomas Stadtlander, Annika Schühle, Samuel Brenner, Sarah Pirk, Wolfgang Sickler, Gerlinde Unger, Dieter Köbele, Christa Mutz-Müller, Wolfgang Plattner, Ulrike Schmelzle, Manfred Vogt, Tina Mürle, Günter Vollmer, Ramona Quast und Antje Wielinski.

Wie Philipp Jourdan als Vertreter des Grünen-Kreisverbandes und Wahlleiter an diesem Abend im Bürgerzentrum feststellte, wurde der im sogenannten Reißverschluss-Verfahren (Frauen und Männer im Wechsel) aufgestellte Wahlzettel einstimmig von den sieben abstimmungsberechtigten Mitgliedern der Grünen verabschiedet.

"Unsere Themen sind akuter denn je"

Inhaltlich wollen die Nagolder Grünen vor allem den Klimaschutz und die Verkehrspolitik in der Stadt thematisieren. "Unsere Themen sind akuter denn je", ist Annegreth Fezer-Brenner überzeugt, dass viele Entscheidungen auf lokaler Ebene auf den Prüfstand gestellt werden müssen. Der Klimaschutz ist beispielsweise für Wolfgang Biegel, den Personalratsvorsitzenden des Calwer Landratsamtes, mit der Frage verbunden, "wie können wir unseren Kindern eine normale Zukunft gewährleisten". Schon deshalb müsse man dieses große grüne Thema "in die Kommunalpolitik übersetzen".

Eine große Rolle für die Grünen wird ebenso die Mobilität spielen. Gerade bei diesem Thema sieht der BUND-Vorsitzende Thomas Ebinger Nagold "ganz schwach auf der Brust". So dürfe die Stadt nicht immer nur für Parkplätze sorgen, sondern müsse auch die übrigen Verkehrsteilnehmer berücksichtigen. "Aus klimapolitischer Sicht sind kostenlose Parkplätze der falsche Weg", ist Grünen-Stadtrat Ebinger überzeugt. Dieter Köbele ergänzte: "Fahrradfahrer sind auch Bürger und denen muss man ebenfalls eine Infrastruktur bieten." Verbesserungen wünscht man sich daneben im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs. Zum Thema Mobilität konnten die Grünen einen prominenten Redner nach Nagold locken. Denn am 11. März wird der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer zu diesem Thema im Kubus referieren. "Er hat auch Themen, mit denen er bei der grünen Basis aneckt", sagt Annegreth Fezer-Brenner, die weiß, dass der Tübinger OB allerdings ein ausgewiesener Fachmann in Sachen Verkehr und Mobilität ist.

Angesprochen wurden jetzt im Bürgerzentrum auch andere kommunalpolitische Themen, wie beispielsweise die Schließung des Gertrud-Teufel-Seniorenzentrums. "Das ist nicht gut gelaufen", meinte Annegreth Fezer-Brenner mit Blick auf die nichtöffentliche Beschlussfassung. Doch zeigten die Fakten, dass man nicht um eine Schließung herumkomme.