Zu mehr Einsatz fürs Klima forderte Greenpeace die Nagolder mit einem großen Banner voller Unterschriften auf. Foto: Bhatti

Auftaktveranstaltung zur Erstellung des Projekts. An konkreten Ideen mangelt es nicht.

Nagold - Beim Auftakt zum geplanten integrierten Klimaschutzkonzept in Nagold waren neben Interessenten aus Politik und Gesellschaft ebenso zahlreiche Bürger im Kubus anzutreffen. Oberbürgermeister Jürgen Großmann motivierte die lokalen Akteure zum Mitwirken. Er freue sich über jedes Engagement.

"Wer kann mit seinem Beitrag zum Thema Klimaschutz etwas bewirken? Die USA oder China? Die EU? Oder wir selbst als Teil von Nagold?" Mit dieser Frage wurden die Gäste begrüßt, die zur Abendstunde in den Kubus kamen. Klar: Es zählt auch der eigene Beitrag. Genau das möchte auch die Stadt Nagold erreichen. "Wir stehen jetzt noch am Anfang, wir werden uns in den nächsten Monaten auf den Weg machen, dabei darf sich jeder einbringen", sagt Oberbürgermeister Jürgen Großmann und blickt optimistisch in die Runde.

Die Bürgerbeteiligung werde bei dem Erstellen des integrierten Klimaschutzkonzepts groß geschrieben. Auch Mitglieder der Organisation Greenpeace sind im Publikum zu finden. Mit dem Banner: "Mehr Einsatz fürs Klima auch in Nagold", welches sie mit großer Freude dem Oberbürgermeister überreichen. Damit unterstreichen sie auch ihre Unterstützung zum Projekt.

Als die Daten und Fakten zur Sprache kommen, übergibt Großmann das Wort an Jürgen Scholtes. Der erfahrene Physiker führt in den Status Quo der Stadt Nagold ein, den er mit zahlreichen Diagrammen und alltagsnahen Beispielen veranschaulicht. Dass ein Cheeseburger zu einer Emission von vier Kilogramm CO2 führt, das lässt den einen oder anderen im Publikum dann doch schmunzeln.

Bürger durch Foren sensibilisieren

Bereits vorhandene Potenziale im Bereich Fotovoltaik, Wind- und Wasserkraft sollen in den nächsten Jahren noch besser ausgebaut werden, um eine maximale Ausschöpfung zu erreichen. Im Weiteren ist die Sanierung von alten Bauten geplant. Das Resultat des Status Quo, in Form einer Energiebilanz, wird aufgrund einer Verzögerung jedoch noch nachgeliefert. "Wir wollen nicht nur informieren, sondern auch Sie sollen sich beteiligen", damit schließt Scholtes seinen Vortrag ab.

Aufmerksame Besucher haben bereits die Zettel und Stifte in den Sitzreihen entdeckt. Genau! Nun ist das Publikum gefragt. Vorschläge und Impulse sollen auf den Zetteln vermerkt und anschließend auf eine Pinnwand gepinnt werden.

Es folgt ein Vortrag der EnBW. Fachmann Erhan Aslan präsentiert erste Zukunftsvisionen, die in Nagold umsetzbar wären. Unter anderem sind eine Biogasanlage sowie eine "Smartcity Nagold App" zum Carsharing als Anregungen dabei. Nagold würde nicht nur von dem Imagegewinn profitieren, auch erfülle die Stadt damit eine Vorbildfunktion in der Region.

"Wie soll das Projekt gefördert werden? Weil das, was die Stadt am wenigsten hat, das ist das Geld", äußert sich ein Interessent aus dem Publikum auch kritisch. Die Antwort: Es werde hauptsächlich auf das heimische Gewerbe gesetzt, auch private Akteure seien erwünscht. OB Jürgen Großmann macht deutlich, dass die Verantwortung nicht nur bei der Stadt liegt. Durch Bürgerforen sollen Bürger für die Situation sensibilisiert werden. Es ist ja auch nur der Auftakt zum integrierten Klimaschutzkonzept Nagolds. Weitere Folgeveranstaltungen sind geplant, auch um mit Expertengruppen alle relevanten Bereiche abzudecken.