Um Pfarrstellen einzusparen wird die Gesamtkirchengemeinde Hochdorf-Schietingen-Vollmaringen ab Dezember zu einer Verbundgemeinde. Fotos: Fritsch (3)/David Spieth – stock.adobe.com (1) Foto: Schwarzwälder Bote

Reform: Gesamtkirchengemeinde Hochdorf-Schietingen-Vollmaringen wird zur Verbundkirchengemeinde / Zentrale Verwaltung

In der Gesamtkirchengemeinde Hochdorf-Schietingen-Vollmaringen wird es ab Dezember einige Veränderungen geben. Der Grund ist die Umsetzung des so genannten "Pfarrplans" der württembergischen Landeskirche. Dabei müssen die Kirchengemeinden Pfarrstellen einsparen.

Nagold. Das wird auch die Gesamtkirchengemeinde Hochdorf-Schietingen-Vollmaringen betreffen, die zu einer Verbundkirchengemeinde wird.

1995 führte man die Strukturen einer Gesamtkirchengemeinde ein, zu der die Orte Hochdorf, Schietingen, Gündringen, Vollmaringen und Göttelfingen gehören. Das wird sich zum Dezember ändern. Der Pfarrplan sieht vor, dass die Einsparungen, die rund 15 Prozent der Pfarrstellen in Württemberg treffen, bis 2024 umgesetzt werden muss. In der Gesamtkirchengemeinde trifft das die Pfarrstelle Schietingen-Vollmaringen, von der 50 Prozent eingespart werden sollen.

"Wir wollten da Vorreiter sein", erzählt Fabian Keller. Er ist Pfarrer in Hochdorf und mit Daniel Geese für die Kirchengemeinde zuständig. "Wir müssen es als Gemeinde so oder so umsetzen. Seit zwei oder drei Jahren sind viele Gemeinden auf dem Weg zur Verbundkirchengemeinde", fügt Keller hinzu.

Was für die Gesamtkirchengemeinde dazu kommt: Es sei immer die Frage, ob man bei der nächsten Kirchenwahl, die ebenfalls im Dezember stattfindet, genügend Kirchengemeinderäte findet. Mit dem Wechsel von der Gesamtkirchengemeinde zur Verbundkirchengemeinde könne man den Wegfall der Prozente kompensieren. "Sie ermöglicht uns eine engere Zusammenarbeit im Bereich unserer Gemeinden, einfachere und schlankerer Strukturen, die vor allem im Bereich der Verwaltung Zeit einsparen. Die Pfarrer werden bei der Verwaltung entlastet", sagt Keller. Ein erweitertes Gemeindebüro soll in Hochdorf eingerichtet werden, so Keller, der davon berichtet, dass die Entscheidungen vom Rat der Gesamtkirchengemeinde im Februar so beschlossen worden seien. Der Antrag an den Oberkirchenrat in Stuttgart wurde ebenso schon gestellt.

Am 1. Dezember dieses Jahres soll der verschlankte Verbundkirchengemeinderat gewählt werden. Sechs Räte aus Hochdorf, drei aus Vollmaringen und drei aus Schietingen sollen dann die Gemeinde vertreten. Vorher waren es 17. Erste Reaktionen von Gemeindemitgliedern seien, so Keller, positiv gewesen. "Die Notwendigkeit der Umstrukturierung wird eingesehen." Keller weiter: "Wir müssen schauen, wie wir als Verbundkirchengemeinde zusammenwachsen können und miteinander arbeiten."

Die größten Veränderungen soll es in der Gremienarbeit und bei der Verwaltung geben. Bei der Gemeindearbeit an sich, werde sich nur wenig für die Gemeindemitglieder ändern. "Die Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder bleiben erhalten." Die Konfirmanden-Arbeit wird ab diesem Jahr zusammengelegt.

An den bisherigen Gottesdiensten soll es ebenso keine Veränderungen geben. "Das ist alles machbar, auch mit reduzierter Stelle", so Keller.

Gefeiert werden soll der Wechsel bei zwei Gelegenheiten: Am 3. November beim Reformationsfest in Schietingen und am 10. November in Hochdorf mit einem Festgottesdienst für die Gesamtkirchengemeinde.