Es gebe keinerlei Verzögerungen am Bau durch die Corona-Krise, auch wenn man natürlich auch auf dieser wohl aktuell größten Baustelle in Nagold alle wegen der Pandemie angeordneten Abstands- und Hygiene-Regeln umgesetzt habe. Foto: Fritsch

Arbeiten beim neuen Gesundheitszentrum liegen im Zeitplan. Eröffnung im Januar 2021 geplant.

Nagold - "So ab 11 Uhr habe ich noch die Morgensonne", lacht Ralf Benz am Schreibtisch seines Büros im Obergeschoss des Radzentrums Nagold. Davor nimmt ihm der "doch schon riesige" Rohbau des benachbarten Gesundheitszentrums das pralle Morgenlicht. Was eine gute Nachricht ist: "Es läuft alles nach Plan."

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Es gebe keinerlei Verzögerungen am Bau durch die Corona-Krise, auch wenn man natürlich auch auf dieser wohl aktuell größten Baustelle in Nagold alle wegen der Pandemie angeordneten Abstands- und Hygiene-Regeln umgesetzt habe. Der Eröffnungstermin im Januar 2021 stehe nach wie vor fix für das künftige, neue "Filet-Stück" im sogenannten Benz-Carré (nicht "Karree" oder "Carree") - zu dem als Quartier auch das Radzentrum Nagold (im ehemaligen Autohaus Opel Benz), die "Schillerstraße 13" mit Zieglers Back-Lounge, dem Bio-Supermarkt "denn’s", dem Adico-Küchenstudio und dem Dienstleistungszentrum in den Obergeschossen sowie die Halle der Dekra-Außenstelle Nagold gehören.

Gute 3000 Quadratmeter Nutzfläche wird das von Architekt Hansulrich Benz entworfene neue Gebäude zur Verfügung stellen, das im Winkel der Grafenwiesenstraße/Haiterbacher Straße das Benz-Carré nach Osten hin abschließen wird. Womit einer der verkehrsreichsten und wichtigsten Kreuzungspunkte Nagolds überhaupt direkt vor der Haustür des neues Baus liegen wird - beziehungsweise der meist befahrene Kreisverkehr der Stadt.

Gebäude ist etwas von der Straße abgerückt - schafft dadurch Freifläche

Genau deshalb ist das mächtige, vom tiefsten Bereich aus betrachtet siebengeschossige Gebäude auch etwas von den Straßen abgerückt - um Platz zu schaffen für eine "kleine Freifläche mit einer gewissen Aufenthaltsqualität". Und für einen neuen "Bypass" für Rechtsabbieger auf der Grafenwiesenstraße, den die Stadt Nagold in den kommenden Wochen hier noch erstellen möchte. Wer von Westen her kommt und in Richtung Haiterbacher Straße und Steinberg / Iselshausen abbiegen will, braucht dann den Kreisel nicht mehr direkt zu durchfahren, sondern kann direkt von der Grafenwiesenstraße über die neue Bypass-Spur in die Haiterbacher Straße einfahren. Das werde den Verkehr in diesen Bereich "deutlich verflüssigen", ist sich Anlieger Ralf Benz sicher.

Nicht nur deshalb wartet der Bauherr des neuen Gesundheitszentrums dringend auf diesen "Bypass" für den Kreisel - denn erst wenn der gebaut ist, könne auch der "ebenerdige Anschluss" des neuen Gebäudes zur Grafenwiesenstraße und Haiterbacher Straße hin fertig gestellt werden. "Von wo aus die ›fußläufige Erschließung der verschiedenen Gesundheitsangebote" im neuen Bau erfolgen werde. "Geplant eben ab Januar 2021, wenn wir den Bau an die künftigen Nutzer übergeben werden", so Ralf Benz. Die Zeit läuft also. Eigentlich auch für die Stadt Nagold als Bauträger des "Bypass" am Kreisel vor dem Haus.

Apropos - Nutzer des neuen Gesundheitszentrums: Im Untergeschoss wird es neben den Tiefgaragen-Parkplätzen (per Stichstraße von der Schillerstraße aus erreichbar) eine 190 Quadratmeter große Ladenfläche geben, in die die "Apotheke am Riedbrunnen" einziehen wird - eine Filiale der Rosenapotheke aus der Nagolder Innenstadt. Auf der Ebene der Haiterbacher Straße wird das "Leuchtturmprojekt" des Gesundheitszentrums seinen Platz finden: das vom Nagolder Mediziner Joachim Kurth geplante "Hausarztzentrum Nagold", das ebenerdig eben über die Grafenwiesenstraße und Haiterbacher Straße zugänglich sein wird. Auf 600 Quadratmetern sollen - bei voller Besetzung - hier bis zu zehn Ärzte gemeinsam unter einem Dach praktizieren können, um so dem aktuell auch in Nagold immer größer werdenden Hausarztmangel begegnen zu können.

Ein Zahnarzt habe seinen Einzug schon fix zugesagt

Ins Stockwerk darüber wird die AOK einziehen und auf 800 Quadratmetern Nutzfläche ihren Versicherten verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote bieten. Der darüber liegende Turm schließlich bietet auf weiteren vier Geschossen mit jeweils 300 Quadratmetern Grundfläche weiteren Platz für Facharztpraxen oder auch andere Spezialisten aus dem Gesundheitswesen. Ein Zahnarzt habe hier schon seinen Einzug fix zugesagt, so Bauherr Benz. Für die restlichen Flächen sind durch die aktuelle Corona-Krise die Gespräche und Verhandlungen "etwas ins Stocken geraten". Aber Benz zeigt sich zuversichtlich, hier bis zur Inbetriebnahme des neuen Gebäudes auch die restlichen Flächen mit weiteren Angeboten aus dem Gesundheitssektor füllen zu können.

Wobei es eine Nutzer-Ausnahme geben werde im künftigen Gesundheitszentrum, die nichts mit Medizin, Prophylaxe oder Pharmazie zu tun haben wird, wie der Bauherr erklärt: Auch Ralf Benz wird mit dem Büro seiner Immobilien-Verwaltung vom Gebäude des Radzentrums in den Nachbarbau wechseln. Grund: "Auch das Radzentrum wächst und hat einen vermehrten Raumbedarf." Weshalb er seine bestehenden eigenen Büros dort räumen werde. Ob er dann künftig auch im neuen Gebäude wieder einen so schönen Platz in der Morgensonne haben werde? Ralf Benz lacht erneut: "Eventuell."