General Heinz-Josef Feldmann, seines Zeichens Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK), trug sich auf dem Eisberg in das Goldene Buch der Stadt Nagold ein. Foto: Priestersbach

Auf dem Eisberg wird der 50. Geburtstag der Kaserne gefeiert. Ehrentafel auf Übungsplatz.

Nagold - Hochbetrieb herrschte am Wochenende auf dem Nagolder Eisberg – wo vor 50 Jahren das Fallschirmjägerbataillon 252 Einzug gehalten hatte. "Wenn Nagold ruft, kommen die Kameraden", meinte ein hochzufriedener Uwe Carstensen am Rande des Treffens ehemaliger Soldaten der Eisberg-Kaserne.

Denn vor allem am Samstag strömten bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche frühere Fallschirmjäger und Angehörige der hier stationierten Bataillone auf den Eisberg – ebenso viele interessierte Besucher aus der Region.

Unter der Überschrift "50 Jahre Eisberg-Kaserne Nagold" hatten die Nagolder Fallschirmjägerkameradschaft und Dieter Nell vom Hochseilgarten quasi zum Jubiläumswochenende eingeladen. Die Nagolder Kaserne wäre als Bundeswehrstandort in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden und das sollte nun gefeiert werden.

Kameraden haben sich 40 Jahre nicht gesehen

"Mit diesem Fest ziehen wir einen Schlussstrich unter das Kapitel Eisberg-Kaserne, für die noch aktiven und ehemaligen Soldaten, die hier gedient haben", meinte Uwe Carstensen als Vorsitzender der Fallschirmjägerkameradschaft. Denn 1996 schloss die Eisberg-Kaserne nach der Auflösung des Bataillons ihre Tore – und es entstand zwischenzeitlich ein Industriepark sowie ein Hochseilgarten auf dem Areal der früheren Standort-Schießanlage. Uwe Carstensen begrüßte die Entwicklung, denn "anderswo verfallen ehemalige Standorte".

"Wenn einer in Nagold gedient hat, ist das immer emotionsgeladen", erklärte der Vorsitzende, dass sich viele Kameraden 40 Jahre lang nicht mehr gesehen hatten. Deutlich wurde dies bei der Enthüllung einer Ehrentafel auf dem ehemaligen Übungsplatz, mit der an die hier stationierten Bataillone gedacht wird – und bei der der Korpsgeist der Nagolder Fallschirmjäger noch einmal wach wurde. Sei es bei einer Schweigeminute für die gefallenen und gestorbenen Kameraden, oder beim gemeinsamen Singen der Nationalhymne.

"Wir hatten einen guten Ruf im militärischen und zivilen Bereich – und wir haben uns in Nagold sehr wohl gefühlt", rief Georg Geisenhof als Gründer und Ehrenvorsitzender der Nagolder Fallschirmjägerkameradschaft in Erinnerung. Deshalb solle die Gedenktafel auch an die Einheiten erinnern, "die hier ihren Friedensdienst leisteten", so Geisenhof.

"Meine Zeit in Nagold war sehr kurz, aber eindrucksvoll", erklärte Oberstleutnant Harald Neumann, der als stellvertretender Kommandeur von 1994 bis zur Schließung in Nagold stationiert war. "Wir waren stolz auf unsere Leistungsfähigkeit und haben den Standort mit Wehmut aufgegeben", erinnerte er und freute sich, dass der Eisberg mit einem tragfähigen Konzept weitergeführt wird.

"Es ist Zeit, ein Zeichen der dauernden Verbundenheit zu setzen", betonte Oberbürgermeister Jürgen Großmann – der "an diesem wichtigen Tag" eigens das Goldene Buch der Stadt Nagold aufgelegt hatte, in dem sich General Heinz-Josef Feldmann als Kommandeur der KSK und Oberstleutnant Harald Neumann sowie die Vertreter der Nagolder Fallschirmjägerkameradschaft eintrugen.

Bei dieser Gelegenheit erinnerte der OB an die Nagolder Tradition als Garnisonsstadt und freute sich, dass dieser beeindruckende Teil der Stadtgeschichte gefeiert und gepflegt wird.

Daneben erwartete die Besucher ein abwechslungsreiches Programm mit Freifall-Fallschirmspringen, militärhistorischen Fahrzeugen und Waffen, wobei auch im Hochseilgarten geklettert werden konnte. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Stadtkapellen aus Nagold und Haiterbach sowie der Musikverein Unterjettingen und die Band "Green Kätschup".