Dana Tran und Wolfgang Köbele stehen beim "Stockholm Junior Water Prize" auf der großen Bühne.
Nagold/Stockholm - Zwei Jungforscher aus Nagold stürmten bei "Jugend forscht" vom Regional- über den Landes- bis zum Bundeswettbewerb. In diesen Tagen vertreten Dana Tran und Wolfgang Köbele Deutschland beim "International Stockholm Junior Water Prize" in der schwedischen Hauptstadt.
In Baden-Württemberg präsentierten in diesem Jahr 528 Teilnehmer bei neun Regionalwettbewerben von "Jugend forscht" 254 Projekte. Mit die erfolgreichsten Jungforscher kommen aus Nagold: Nach ihrem Regionalsieg in Nagold schafften Dana Tran und Wolfgang Köbele vom Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch in Nagold beim Landeswettbewerb in Fellbach auch den Landessieg und qualifizierten sich so für den Bundeswettbewerb.
Bei diesem Bundeswettbewerb, der in Leverkusen über die Bühne ging, gewannen die Jungforscher schließlich die Teilnahme am "International Stockholm Junior Water Prize", der in dieser Woche in der schwedischen Hauptstadt stattfindet. Bei diesem renommierten Nachwuchs-Wettbewerb zum Thema Wasser winkt die wohl weltweit renommierteste Auszeichnung für ein Wasser-bezogenes wissenschaftliches Projekt von jugendlichen Forschern. Da verwundert es kaum, dass sich in Stockholm die weltweit erfolgreichsten Nachwuchswissenschaftler treffen.
Dana Tran und Wolfgang Köbele aus Nagold vertreten Deutschland mit ihrem Projekt "Entwicklung eines impedanzspektroskopischen Sensors zur Ermittlung der optimalen Waschleistung von Waschmaschinen". Dana Tran erklärt ihre Forschungen so: "Bei heutigen Waschmaschinen wird das Waschmittel von Hand dosiert – meistens zu viel. Dies führt nicht nur zu einem höheren Waschmittelverbrauch, sondern auch zu einem höheren Wasserverbrauch bei der Spülung." "Für die Umwelt ist beides nicht vorteilhaft", fügt Wolfgang Köbele hinzu. "Die volle Waschwirkung wird erst oberhalb der kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC) erreicht."
Die 16-jährige Dana und der 18-jährige Wolfgang ermittelten diese CMC für eine große Auswahl an Waschmitteln mit Hilfe der elektrischen Leitfähigkeit durch eine selbstentwickelte Apparatur. Allerdings ist der Zeitaufwand für diese Methode sehr groß und für die praktische Anwendung in einer Waschmaschine nicht geeignet. Die Jungforscher lösten diese Probleme, indem sie die optimale Waschmittelkonzentration mittels Impedanzspektroskopie der Waschlauge ermittelten. Dabei wird an die Waschlauge eine Wechselspannung mit variabler Frequenz angelegt. Anhand des charakteristischen Impedanzverlaufs wird die optimale Waschmittelkonzentration bestimmt. Betreut wurde das Projekt von Uwe Klein, Leiter des Nagolder Jugendforschungszentrums. Im Rahmen der vertieften Berufsorientierung wurde das Projekt in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und der Firma Seuffer in Calw durchgeführt.
Die Finalisten des "Junior Water Prize" aus den teilnehmenden Ländern werden an fünf Tagen zu verschiedenen Aktivitäten nach Stockholm eingeladen. Innerhalb der "World Water Week" gibt es eine Ausstellung aller studentischen Projekte, die die Teilnehmer einer breiten Palette von Konferenzteilnehmern, darunter Forscher, Politiker und Medien, vorstellen. Jeder der Finalisten wird zudem von einer Jury, bestehend aus internationalen Experten, interviewt, die die Sieger bei der Preisverleihung bekannt geben.
Der Wettbewerb "Junior Water Prize" findet seit 17 Jahren in Stockholm statt und fördert Projekte im Bereich Wasser und Nachhaltigkeit. Schirmherrin ist Ihre Königliche Hoheit Kronprinzessin Victoria von Schweden. Die Gewinner des "International Stockholm Junior Water Prize" erhalten 5000 US-Dollar.