Die freieren Flächen des Bachlaufes (Bild links) laden schon mal zum Planschen ein. Das Wasserrad am Mühlkanal ist eine weitere Attraktion des Weges. Foto: ©milkovasa – stock.adobe.com / Schillaci Foto: Schwarzwälder Bote

Laufen und Lernen: Der Bacherlebnispfad in Iselshausen zeigt allerlei Aspekte zur Flora und Fauna rund um das Gewässer auf

Von Giuseppe Schillaci

 

Die Sonne brennt und es herrschen hochsommerliche Temperaturen. Wandern gehen, nein danke? Wieso nicht! Der nicht allzu lange Bacherlebnispfad in Iselshausen macht es mit vielen schattigen Plätzen durchaus erträglich.

Nagold-Iselshausen. Ein durch hohe Bäume und Gestrüpp schattiger und kühler Weg – entlang des Radwanderwegs Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee – führt zum gut ausgeschilderten Bacherlebnispfad. Dieser wurde im Jahr 2011 eingerichtet.

Kaum nähert man sich ihm, kann man ein angenehmes Plätschern wahrnehmen. Etwa schon die Steinach? Nicht ganz. Aus einem Felsen läuft konstant Wasser. An dieser Stelle beginnt der Bacherlebnispfad Iselshausen. Dieser führt durch das "idyllisch gelegene" Steinachtal, heißt es in einer Beschreibung. Und somit durch einen Bereich des Landschaftsschutzgebietes.

Schilder markieren die Stationen und informieren den Leser. Symbole wie Augen, Hände und Ohren weisen auf spielerische Aufgaben hin. Durch Buchstaben am oberen rechten Eck sieht man, an welcher Station man sich befindet. Auch wenn es beim klar strukturierten Weg unwahrscheinlich sein sollte, kann man sich dadurch sicher sein, kein Schild übersprungen zu haben. Von "A" bis "S" gibt es 19 Schilder.

Doch zurück zum Wasserstrahl aus dem Felsen: Das erste Schild erklärt, wie eine solche Wasserströmung entstehen kann. Regen, der an einem Hang versickert, durchläuft verschiedene Gesteinsschichten. Unten angekommen, befindet sich eine wasserundurchlässige Schicht. Die des Mittleren Muschelkalks. Dadurch dringt das Wasser nach außen und eine Quelle entsteht.

Über Gesteinsschichten und die Entstehung des Tals gibt es weitere aufschlussreiche Fakten. Nach wenigen Stationen, wird "Verweilen" vorgeschlagen. In einem schattigen Eck, direkt am unveränderten Bachlauf der Steinach. Drei große Steine bieten sich als Sitzgelegenheit an. "Horch dem Bach zu, setz’ Dich hin, mach die Augen zu, und hör der Natur zu!", steht unter anderem auf Schild "F".

Herrlich! Ein Platz, um Ruhe zu genießen und um in sich zu kehren. Folgt man nach der entspannenden Pause dem Weg, gibt es einen guten Blick auf Bäume am Ufer. Durch ihre kräftigen Wurzeln stabilisieren sie das Ufer. So kann es nicht weggeschwemmt werden.

Station "K" dürfte einer der Höhepunkte für die jüngeren Wanderer sein. Über Trittsteine lässt sich die Steinach völlig ungefährlich überqueren. Doch der Blick richtet sich nach links. Dort befindet sich eine größere freie Fläche des Bachs. Ein idealer Ort, um zu planschen. Oder um einfach nur die Füße abzukühlen. Eine mehr als willkommene Erfrischung für Jung und Alt.

In unmittelbarer Entfernung eine weitere spannende Station. Der Mühlkanal. Dieser versorgte vor langer Zeit unter anderem die Gipsmühle in Iselshausen mit Wasser. Das dort situierte Wasserrad können die Wanderer mit etwas Schwung zur Drehung bringen.

Der Pfad erklärt jedoch nicht nur den Verlauf, Wasserstand und Gesteine der Steinach. Pflanzen- und Tierarten sind ebenfalls auf Bildern zu sehen. Diese gilt es dann selbst in der Natur zu erkennen. Zum Beispiel Pappeln, Holunder, Haselnuss, Pfaffenhütchen, Weiden und Erlen.

Wer geduldig und aufmerksam das Gewässer, die Bäume und das Gestrüpp mit dem bloßen Auge absucht, kann mit etwas Glück verschiedene Vögel, Insekten oder Fische entdecken.

Übrigens: Durch die großen Bäume und das Rauschen der Steinach gehen die Fahrzeuge, die an der nicht unweit gelegenen B 463 vorbeifahren, völlig unter.

Bei der letzten Station angekommen, nachdem man allerlei lehrreiche Dinge über die Steinach – und den Lebensraum drumherum – erfahren hat, warten hölzerne Sitzbänke. Ein letztes Mal ausruhen und die Natur genießen, ehe es vorbei ist. Dafür, dass die Strecke nur 700 Meter lang ist, gibt es dennoch eine Menge zu entdecken. Mit Raum für Spaß und Entspannung.

Nahe und geeignete Parkmöglichkeiten findet man in der Unteren Mühlstraße. Von dort aus ist es ein Kinderspiel den Pfad fußläufig zu finden. Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind am Pfad vorhanden.