In der Agentur für Arbeit in Nagold wurde das neue Projekt Jugendberufsagentur vorgestellt. Foto: Schillaci Foto: Schwarzwälder Bote

Ausbildung: Agentur für Arbeit startet virtuelle Jugendberufsagentur / Persönliches Beratungsgespräch weiter wichtig

Digitalisierung lautet das Stichwort, das während der Corona-Krise stets aufkommt. Gemeinsam mit ihren Partnern steht die Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim dahingehend bereits mit Plänen in den Startlöchern. Online-Angebote gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Nagold. Ein Ziel der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim sei es laut Chefin Martina Lehmann "möglichst allen jungen Menschen" – unabhängig vom Bildungshintergrund und aktuellem Leistungsstand – "einen Weg in Richtung Berufsabschluss zu zeigen".

Form der Ansprache hat sich stark verändert

Hierfür liefen bereits in den Vorjahren verschiedene Projekte und Planungen.

Die Form der Ansprache, mit der man Jugendliche erreicht, habe sich stark verändert. Im operativen Geschäft sei man momentan dabei die Beratungsangebote auszubauen, gab Annette Hanfstein, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, bekannt. Man volle verstärkt mit Schülern – an den Bildungsstätten vor Ort – ins Gespräch kommen und eine "feste Größe in Schulen" werden.

Durch den Lockdown waren nun persönliche Gespräche allerdings nicht mehr möglich. Somit hatte man eine eigene Hotline eingerichtet um den Kontakt mit der Jugend aufrecht zu erhalten. Auch gebe es eine Beratung über E-Mail und Angebote wie "Check-U". Anhand der jeweiligen Angaben helfe dieses Tool bei der Suche nach Ausbildungsberufen und Studienfelder zur Berufsorientierung.

Außerdem sei ein Sommercamp geplant. In digitaler Form. Ab dem 13. August soll es über vier Termine jeweils zwei Live-Chats und zwei Reportagen auf der Plattform YouTube geben, erklärt Sabrina Hornung, Teamleiterin U25 der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Ortwin Arnold, Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Calw, erklärt, dass neben den ermöglichten Telefon- und E-Mail-Beratungen der Bedarf nach persönlichem Kontakt bestand. Dabei hatte man "Walk and Talk" praktiziert. Dabei treffe man sich mit den jungen Menschen, mache einen Spaziergang und bespreche dabei die verschiedenen Themen. Diese Form von Beratung werde man weiterhin anbieten, so Arnold.

Im Herbst soll zudem ein Theater-Projekt anlaufen. Schauspielern, Drehbuch schreiben und Vermarktung soll der Aufgabenbereich der Jugendlichen dabei sein. Dies solle ihnen bei der Qualifizierung für den künftigen Werdegang helfen.

Das neueste Angebot ist nun die virtuelle Jugendberufsagentur. Eine Homepage mit einfachem Zugang, erklärt Udo Strobel, Teamleiter des Jobcenters Landkreis Calw. Dadurch werde Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und Beratung zu schulischen Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten und zu Ausbildungsstellen angeboten.

Hierzu wolle man Flyer in Schulen und Jugendhäusern verteilen. Über diese Seite bekommen junge Menschen die Möglichkeit sich zu erkundigen und schnell und unkompliziert Kontakt mit der Agentur aufzunehmen. Dabei muss nur die E-Mail-Adresse angegeben werden. Der Schriftverkehr solle am Ende dann im persönlichen Beratungsgespräch münden.

Denn eine persönliche Begleitung bleibe laut Reinhard Maier, Schulleiter der Rolf-Benz-Schule Nagold und geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen im Landkreis Calw, nötig. "Wir können ganz viel digital machen", so Maier. Viele Jugendliche bräuchten jedoch einen Gegenüber.

Weitere Informationen: www.jba-kreis-calw.de