Dana Tran gehört schon seit Jahren zu den herausragenden Forschern am JFZ. Foto: Renz Foto: Schwarzwälder-Bote

Dana Tran vom Jugendforschungszentrum präsentiert derzeit ihre Ergebnisse beim Landeswettbewerb

Nagold. Mittelständische Unternehmen haben es zunehmend schwer, in Zukunft ihren Nachwuchs an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern nachhaltig zu sichern. Dies liegt zum einen daran, dass zwischen 2010 und 2020 viele Erwerbstätige aus diesem Bereich in den Ruhestand gehen, zum anderen sorgt der demografische Wandel dafür, dass weniger junge Leute in naher Zukunft dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Zwei weitere Gründe für den wachsenden Bedarf an technischen Fachkräften sind die zunehmend anspruchsvolleren und komplexeren Technologien sowie die anwachsende Konjunktur in der Bundesrepublik, insbesondere in Baden-Württemberg.

Um diesem Mangel auf regionaler Ebene wirksam zu begegnen, wurde im Herbst 2007 das Jugendforschungszentrum in Nagold gegründet. "Man muss die Begeisterung der Jugendlichen für Naturwissenschaften und Technik gezielt wecken und fördern", so das Gründungsteam des JFZ und der Stadt Nagold. Das JFZ entwickelte sich stetig weiter. Waren es 2007/2008 vier Gruppen von Jugendlichen, die sich im JFZ auf den Wettbewerb "Jugend forscht" vorbereiteten, so wuchs diese Zahl dieses Jahr auf 27 Gruppen mit 55 Schülern. Erfreulich dabei ist, dass nicht nur Gymnasiasten, sondern in wachsender Zahl auch Realschüler an diesem anspruchsvollen Wettbewerb teilnehmen. Auch die Zahl der Preisträger des JFZ bei diesem Wettbewerb lag mit fünf Regionalsiegen, vier zweiten Plätzen und einem dritten Platz sowie 13 Sonderpreisen hoch.

Unter den diesjährigen Regionalsiegern ragte eine Jungforscherin mit einer beachtlichen Erfindung heraus. Dana Tran, die zugleich Jugend-natec-Mentorin ist, hat für den Wettbewerb "Jugend forscht" am Jugendforschungszentrum Schwarzwald Schönbuch Nicht-Newtonsche Fluide untersucht. Es geht darum, eine alternative organische Schallschutzmauer zu entwickeln, genauer gesagt aus Maisstärke mit Wasser. Dieses Gemisch ist bei Normaldruck flüssig und wird mit zunehmendem Druck nochviskos. Das heißt, wenn Schall auf das Fluid trifft, wird es fest und der Schall liefert die Energie dazu. Sie erreichte im Fachbereich Arbeitswelt den Regionalsieg. Als Erstplatzierte darf sie ihr Projekt in diesen Tagen beim Landeswettbewerb in Fellbach vorstellen. Betreut wurde Dana von Uwe Klein, der zusammen mit Helmut Günther das JFZ leitet. "Im Jugendforschungszentrum bieten wir Jugendlichen die Möglichkeit, Dingen auf den Grund gehen zu können. Sozusagen die kreative Ergänzung zur ›Alles-auf-Knopfdruck-Mentalität und den flinken Nachschlagemöglichkeiten‹ in der heutigen Zeit", erläutert Klein.

Mit etwa 250 Jugendlichen, die jährlich das JFZ Schwarzwald-Schönbuch in unterschiedlichen Projekten und Kursen frequentieren, erfreut sich die Bildungsstätten für den Ingenieurnachwuchs zunehmender Beliebtheit.

Weitere Informationen: www.jugendforschungszentrum.de