Vollmaringens Ortsvorsteher Daniel Steinrode musste die Rathausschlüssel wieder an die Narrenzunft abgeben. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: In Vollmaringen gibt Ortsvorsteher Daniel Steinrode den Rathausschlüssel ab / Großer Umzug am Samstag

Der "Schmotzige" Donnerstag ist traditionell ein absoluter Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fasnet. So auch in Vollmaringen, wo die Narrenzunft mit ihren Weiherhexen, Teufeln und Fruchtmaale die Kontrolle übernommen hat.

Nagold-Vollmaringen. Nach der Befreiung der Schüler am Morgen folgte abends die obligatorische Rathausstürmung – und Ortsvorsteher Daniel Steinrode musste wieder mal den Rathausschlüssel abgeben. Noch bis zum Aschermittwoch befindet sich Vollmaringen fest in Narrenhand.

Als die Vollmaringer Hästräger mit ihrem Zunftmeister Helmut Koppenhöfer an der Spitze den gefesselten Rat vorführten, wehrte sich Daniel Steinrode zumindest verbal gegen seine Entmachtung. So unterstellte er dem Zunftmeister und seinen närrischen Schergen: "Politisch drauf hend se net viel auf’m Programm – aber wenn’s was zum Saufa gibt, stehen se stramm". Natürlich ging der Ortsvorsteher auf die Lokalpolitik ein – doch wer zotige Reime zur Schließung des Gertrud-Teufel-Seniorenzentrums erwartet hatte, wurde enttäuscht. "Zum OB und zum Gemeinderat sage ich dieses Jahr lieber nix" – denn "was da läuft im Pflegeheim, des isch so traurig, des taugt et amol für’n Fasnetswitz".

"Was da läuft im Pflegeheim, des isch so traurig, des taugt et amol für’n Fasnetswitz"

Zunftmeister Helmut Koppenhöfer reimte dagegen eifrig: "Narri, narro auf die fünfte Jahreszeit – wir Narren sind da und zu allem bereit". Kritisch setzte er sich mit den Vorgaben der Stadt bei Hallenveranstaltungen auseinander, und der Zunftmeister meinte, "es gibt Bestuhlungspläne, an die wir uns müssen halten, die die Bürohengste in Nagold verwalten".

Mit einer Schunkelrunde der Vollmaringer Musikanten klang die Schlüsselübergabe aus und der Narrentross zog in Richtung Sportheim, wo eine stimmungsvolle Fasnet mit den Vollmaringer Musikanten, Schunkelrunden, Polonaisen, Büttenreden und Showtänzen gefeiert wurde.

Einen weiteren Höhepunkt der Vollmaringer Fasnet bildet am Samstag, 2. März, der große Narrenumzug, der sich ab 13.30 Uhr in Bewegung setzen wird und an dem sich zahlreiche Gastzünfte, Vereine und örtliche Gruppen beteiligen. Viele verschiedene Zelte und Stände mit einem großen Angebot für das leibliche Wohl sowie Partymusik im Ortszentrum sorgen für eine tolle "Fleckenfasnet" in Vollmaringen.

Angeführt wird der närrische Lindwurm vom Musikverein, bevor die Hästräger der gastgebenden Narrenzunft mit ihren Weiherhexen, Teufeln und Fruchtmaale folgen. Mit von der Partie sind daneben etliche Narrenzünfte und Gugga-Musik-Gruppen, die für tolle Stimmung auf den Vollmariner Straßen sorgen.