Ein Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Erneuerung des sanitären Bereichs. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Baustelle: In diesen Tagen enden die Arbeiten innerhalb der Stadthalle / Kosten: 320 000 Euro / Neuer Eingang kommt später

In den 1970er-Jahren waren die Räumlichkeiten der Nagolder Stadthalle letztmals saniert worden. Dementsprechend in die Jahre gekommen waren die Umkleideräume, die Duschen sowie die große WC-Anlage der Stadthalle – und zwar in technischer wie auch in optischer Hinsicht. Höchste Zeit also, den Innenbereich zu sanieren.

Nagold. Ausschlaggebend für die derzeit laufenden umfassenden Umbaumaßnahmen in der Stadthalle seien insbesondere die "zunehmenden technischen Probleme der Duschanlagen" gewesen, erklärt Florian Schmidt vom Sachgebiet Gebäudewirtschaft des städtischen Hoch- und Tiefbauamtes. Die Sanierungsmaßnahmen wurden in Eigenregie des Gebäudemanagements der Stadt Nagold von Florian Schmidt geplant, ausgeschrieben, umgesetzt und geleitet.

In einem ersten Bau-Abschnitt, der Anfang Dezember vergangenen Jahres begann, wurden zunächst die Umkleiden und Duschen saniert. Im zweiten Bau-Abschnitt, der Anfang Januar dieses Jahres startete und weiterhin andauert, wird die große WC-Anlage, die insbesondere bei öffentlichen Veranstaltungen von den Stadthallenbesuchern genutzt wird, umfassend saniert. Die Stadthalle verfügt zwar auch über eine zweite, kleinere WC-Anlage. Letztere sei aber bereits in jüngster Vergangenheit saniert worden, so dass sie bei den laufenden Sanierungsarbeiten unberührt bliebe, so Florian Schmidt.

"Ein Großteil der Handwerker kommt aus Nagold"

Die umfassenden Sanierungsarbeiten, für die die Stadt übrigens keine Fördermittel erhalten hat, kosten etwa 320 000 Euro. Davon gibt die Stadt ungefähr 110 000 Euro für die Sanitärarbeiten und circa 65 000 für die Arbeiten der Fliesenleger aus. Außerdem kosten die Abbruch-, Elektro-, Maler- und Gipser-, Schreiner- und Lüftungsarbeiten jeweils zwischen 25 000 und 30 000 Euro.

"Ein Großteil der Handwerker kommt aus Nagold", bemerkt Florian Schmidt. So waren und sind neben den Nagolder Firmen Katz Elektrotechnik, Heizbross, Renz und der Schreinerei Haag auch das Stuckateur- und Malergeschäft Walz aus Rohrdorf auf der Baustelle tätig. Da die Arbeiten aber öffentlich, beziehungsweise beschränkt auf Grund der Auftragssumme ausgeschrieben worden seien, seien auch überregionale Handwerker an den Sanierungsarbeiten beteiligt. So zum Beispiel Fliesenleger von der Firma von Au-Gehrung Fliesen aus Nürtingen (Kreis Esslingen). Oder die Firma Kemmlit aus Dußlingen (Kreis Tübingen), die im Auftrag der Nagolder Schreinerei Haag für die Montage der WC-Trennwände zuständig sei.

Stadthalle ist Tagungsort der nächsten Gemeinderatssitzung

Ende März sollte die Baustelle eigentlich beendet gewesen sein. Doch aufgrund diverser Umstände rechnet Florian Schmidt mit einer Fertigstellung Ende April. So sei es aufgrund des grassierenden Coronavirus zu leichten Verzögerungen im Bauzeitplan gekommen. "Eine Handwerksfirma ist aufgrund von Corona für mehrere Wochen ausgefallen", erläutert Florian Schmidt. Dieser Ausfall beeinträchtige den Bauzeitplan allerdings "nur minimal vom Ablauf". Außerdem fehlen laut Florian Schmidt momentan "noch ein paar Fliesen, die auf Grund der Corona-Krise nicht aus Italien geliefert werden können". Aber auch dieser Umstand gefährde die für Ende April angepeilte Fertigstellung der Sanierungsarbeiten in der Stadthalle nicht.

Man lege großen Wert darauf, die Sicherheitsabstände zwischen den Handwerkern zu wahren. Hierfür versuche man die Anzahl der Arbeiter auf der Baustelle ein bisschen zu entzerren. Doch nicht alle Verzögerungsgründe sind dem Coronavirus geschuldet. So habe im ersten Bau-Abschnitt der Estrich teilweise ausgetauscht werden müssen. "Dies ist mit einer Trocknungszeit von mehreren Wochen verbunden", erklärt Florian Schmidt. Zudem habe im zweiten Bau-Abschnitt eine feuchte Wand abgedichtet und getrocknet werden müssen. Auch dieser Umstand habe zu einer Verschiebung des ursprünglichen Bauzeitplans geführt.

"Alle Räumlichkeiten werden nach Fertigstellung der Maßnahme allen derzeit gesetzlichen Vorschriften entsprechen", betont Florian Schmidt, "und sind technisch und optisch wieder auf einem aktuellen Stand", fügt der Rathaus-Mitarbeiter hinzu.

Die Stadthalle soll auch Tagungsort der nächsten ordentlich und zugleich öffentlichen Gemeinderatssitzung sein. Voraussichtlich am Dienstag, 28. April, wird sich das Gremium in der Stadthalle treffen. Bis dahin werden laut Florian Schmidt sämtliche Sanierungsarbeiten in der Halle aber abgeschlossen sein.

Nach Fertigstellung der Tiefgarage unter dem OHG-Gelände bekomme die Stadthalle dann noch einen neuen Vorplatz und einen neuen Zugangsbereich von der Tiefgarage direkt in die Stadthalle. Das aber sei noch Zukunftsmusik.