Wer derzeit im Garten arbeitet, sollte Rücksicht auf die Winterschläfer nehmen. Foto: Tierfarm

Seminar auf Kameldoc’s Tierfarm am Sonntag, 22. April. Auffangstation platzt aus allen Nähten.

Nagold-Hochdorf - Die Igelstation in Hochdorf braucht dringend Unterstützung, denn viele Igelpflegestellen im Großraum Pforzheim, Freudenstadt, Reutlingen sind geschlossen. Neben der Versorgung der Gnadenhoftiere hat die Auffangstation für kleine Wildtiere aber nur begrenzt Platz und Zeit.

Nach der medizinischen Versorgung und Heilung von Erkrankungen oder Verletzungen müssen die Igel meistens noch eine Weile weiter gepflegt werden, bis sie das nötige Gewicht für die Auswilderung oder den Winterschlaf haben. Sie blockieren dann mitunter Plätze für mutterlose Babys, schwer Kranke oder Verletzte.

Deshalb findet am kommenden Sonntag, 22. April, von 15 bis 17 Uhr ein Igel-Seminar auf Kameldoc’s Tierfarm, Tübinger Straße 57 in Hochdorf (gegenüber vom Friedhof) statt. Kornelia Zeitz und Barbara Münchau versorgen die Teilnehmer mit dem Grundwissen über die wichtigsten Igelthemen und stehen später nach der Übernahme eines Igels bei der Weiterpflege und Auswilderung beratend zur Seite.

Hobbygärtner sollten aufpassen

Sie appellieren zugleich an die Gartenfreunde, den nützlichen Stacheltieren zu helfen. Denn die warmen Tage hätten nicht nur in Windeseile Blumen und Blüten hervorgezaubert, sie lockten auch einige Winterschläfer wie die Igel aus ihren Nestern. Doch die Nächte könnten noch sehr kalt werden. Deshalb suchen die Igel nach kurzen Ausflügen weiterhin ihre Winternester auf.

"Bitte zerstören Sie diese nicht", appelliert Barbara Münchau an die Frühjahrsgärtner. Beim Frühjahrsgartenputz sollte man besonders in Reisig- oder Laubhaufen, stützendem Astwerk in Hecken oder unter Bodendeckern, in Hohlräumen von Holzstapeln oder Steinhaufen achtsam sein und keine spitzen Werkzeuge wie Gabeln oder gar Motorsensen, Freischneider oder Laubbläser verwenden; beim Umsetzen von Kompost sollte man zudem vorsichtig vorgehen und nicht ohne Überprüfung ein Feuer anzünden. Vorsicht sei auch bei Bauarbeiten geboten. Der erste schwer verletzte Igel sei bereits in der Auffangstation in Hochdorf angekommen.

Außerdem gebe es derzeit kaum Futter wie Insekten, Würmer und Schnecken – die Nahrung der Igel. Igel, die jetzt das im Winter verlorene Gewicht aufholen müssen, kann man mit Igel- oder Katzen-Trockenfutter und Wasserschüssel in einer katzensicheren Futterstelle unterstützen. Weitere Infos und Anmeldung zum Igelseminar bei Barbara Münchau und Klaus Kohm, Telefon 07459/933 29 36 und 01752248842. Für das betreute Auswildern von Igelpfleglingen werden das ganze Jahr über Interessenten mit naturnahem Garten ohne Straßenverkehr gesucht.