Für die Bebauung des Bächlen-Grundstücks nahe des Berufsschulzentrums zeichnet sich ein Kompromiss ab. Foto: Fritsch

Stadt einigt sich mit Anwohnern auf Änderungen. Lob für konstruktive Diskussion.

Nagold - Es fühlt sich an wie ein Happy End: Das Wohnbauprojekt der Kreisbaugenossenschaft im Wohngebiet Bächlen hat nun neben dem Segen des Technischen Ausschusses auch zumindest die Akzeptanz der Anwohner. Die konnten sich mit ihrer Kritik an dem Projekt letztlich durchsetzen.

Vergangenen Sommer kochten im Bächlen die Emotionen hoch, als ruchbar wurde, was da die Kreisbaugenossenschaft auf einer freien Wiese in ihrer Nachbarschaft plante: Zwei Mietshäuser mit insgesamt 21 Wohnungen samt Tiefgarage sollten an der Georg-Wagner-Straße entstehen.

Stein des Anstoßes: für die Tiefgaragen-Zufahrt im hinteren Bereich der geplanten Bebauung sollte eine mächtige Kastanie weichen; zudem sollte die Zufahrt direkt an den angrenzenden Grundstücken einer Reihenhaus-Bebauung vorbeiführen. Und schließlich wurden die geplanten Gebäude als viel zu hoch für die bestehende Nachbarschaft empfunden.

Die Geschosszahl der beiden Gebäude wird um eine Etage reduziert

Argumenten, denen man sich letztlich im Nagolder Gemeinderat und seinem Technischen Ausschuss (TA) wohl nicht verschließen wollte; und auch nicht seitens der Stadtverwaltung. So lobte nicht nur Bürgermeister Hagen Breitling, der diesen Tagesordnungspunkt in der jüngsten TA-Sitzung leitete, die letztlich "sehr konstruktive" Diskussion mit den Anwohnern und Betroffenen. Auch die Stadträte wie etwa Bärbel Reichert-Fehrenbach (FDP) zeigte sich insgesamt sehr angetan von der Verfahrensweise und dem Vorgehen der Verwaltung bei der Klärung der strittigen Fragen, als auch der Anwohner, die ja nie komplett gegen diese Bebauung gewesen seien, sondern stets nur um das Justieren von Details gebeten hätten.

Und so sehen die aktuellen, nach den Vorschlägen der Anwohner angepassten Planungen für das Bauprojekt der Kreisbaugenossenschaft im Bächlen aus: Die Geschosszahl der beiden Gebäude wurde um jeweils eine Etage auf Bauhöhen von nun insgesamt 8,30 Meter und 11,50 Meter reduziert, womit sich die Wohnungszahl gegenüber den ursprünglichen Planungen von 21 auf nur noch 15 Wohnungen reduziert. Die Zufahrt zur Tiefgarage wurde nach Süden in die Grundstücksmitte verlegt, tangiert somit nicht mehr die Grundstücke der Reihenhäuser im Norden des neuen Baugrundstücks. So kann die mächtige Kastanie (die Nummer 27 im Nagolder Baumbuch) erhalten bleiben.

Außerdem gibt es seitens der Stadt Nagold das Angebot an die Eigentümer der angrenzenden Reihenhäuser, einen Grundstücksstreifen entlang ihrer Grundstücksgrenzen gemeinsam zu erwerben, mit dem sie dann weiterhin – wie bisher – einen direkten Zugang zu ihren Gärten im rückwärtigen Bereich ihrer Reihenhäuser ermöglichen könnten. Eine Sorge der Reihenhausbewohner war gewesen, dass sie künftig "ihre Rasenmäher und Grüngut durchs Wohnzimmer" hätten tragen müssen, wenn die ursprünglichen Planungen der Kreisbaugenossenschaft umgesetzt worden wären.

Bei soviel Einvernehmen, Einsicht und Lob für alle Beteiligten fiel die Zustimmung für die überarbeitete Planung am Bebauungsplan "8. Änderung Bächlen" im TA bei einer Enthaltung nahezu einstimmig aus. Nächster Schritt ist nun die eigentliche Beschlussfassung im Nagolder Gemeinderat, der das Thema auf seiner nächsten Sitzung am 20. März abschließend behandeln wird. Folgen wird dann das öffentliche Auslegen des Bebauungsplans für fünf Wochen, bei der es noch einmal die Möglichkeit zu Stellungnahmen geben wird.