Der OHG-Förderverein feiert mit einem Kulturprogramm sein Zehnjähriges
Zehn Jahre Förderverein am OHG: Die Feier war ein Abend voller Dankbarkeit. Ob nun Vereinschefin Jutta Palzhoff oder Schulleiter Walter Kinkelin: Alle dankten sie in ihren Reden den treuen Mitstreitern. Der Dank der Schüler fiel besonders intensiv aus: mit einem Kulturprogramm der Extraklasse.
Nagold. Jutta Palzhoff und ihre Schaffer vom Förderverein müssen schon geahnt haben, zu welch qualitätvollen Beiträgen die Schüler fähig sind. Denn auffallend kurz fielen die offiziellen Reden aus. Drei waren es an der Zahl. Und neben vielen herzlichen Dankesworten stand in den Wortbeiträgen von Jutta Palzhoff, Walter Kinkelin und der Landesverbandsvorsitzenden der Schulfördervereine Ute Hess, ein Überblick über die Aktivitäten des OHG-Fördervereins im Mittelpunkt. Dieser unterstützt nämlich bei weitem nicht nur die Kulturarbeit an der Schule. Die Palette reicht von den Knigge-Seminaren bis zur Anschaffung von Spielekisten für die Pausen der Unterstufenschüler oder auch der Ausrichtung von Wettbewerben wie zum Beispiel jenem, um das schönste Klassenzimmer. 200 000 Euro sind so in den vergangenen Jahren in unzählige Projekte geflossen. Darunter natürlich auch der Klassiker jeder Fördervereinsarbeit – die Unterstützung finanzschwacher Familien.
So gesehen geriet die Feier in der Alten Seminarturnhalle fast etwas einseitig – denn naturgemäß präsentierte sich nur der unterstützte Kulturbereich mit einem Programm-Mix, der vom Solo-Gesang bis zum Poetry-Slam reichte.
Jutta Palzhoff war jedenfalls an dem Abend in jeder Sekunde der Stolz auf diese Schulgemeinschaft, auf diesen Förderverein und vor allem auf die Vielzahl an kreativen jungen Köpfen am OHG anzumerken. Das begann mit dem Engagement der Bühnen-Technik AG und endete bei den Vereinsmitgliedern und der SMV, die bei der Bewirtung und sonstigen Auf- und Abbau-Arbeiten mit anpackten.
Besonders ins Zeug hatten sich die Hauptakteure des Abends gelegt, die Schüler, die zum Kulturprogramm etwas beitragen durften. Paul Eiding sang gleich zu Beginn so wunderbar klar das Riesen-Lied aus Tabaluga, begleitet am Klavier von Musiklehrer Volkmar Wissner. Kräftig fiel der Applaus für den mutigen Unterstufenschüler mit der schönen Knaben-Stimme aus.
Ihre Gesangskunst bot auch das A-cappella-Quartett Ambitussen auf. Pop-Songs wie "Eye of The Tiger" oder "Only You" sangen sie – selbst arrangiert für vier Stimmen. Hinzu kamen zwei ausgeklügelte Medley-Arrangements, bei denen die Zuhörer wohl nur noch erahnen konnten, wie viel Arbeit hinter der Einstudierung steckt – so leicht und flockig kam der Auftritt der Jugendlichen daher.
Fetzige Bläser-Sets und gekonnte Improvisationen
Das OHG-Vokalensemble unter der Leitung von Matthias Flury steuerte den dritten Gesangspart bei und beendete in gewohnter Top-Qualität das Bühnenprogramm mit zwei Stücken. Besonders beachtlich war nicht nur die Gesangsqualität sondern auch die Reife bei der Präsentation und die speziell für diesen Anlass und an den Raum angepassten Choreografien.
Thomas Kalmbach ist Mister Big-Band am OHG. Die von ihm geleitete Senior-Big-Band sorgte mit fetzigen Bläser-Sets und gekonnten Improvisationsparts für einen satten Swing-Sound in der Halle. Da war gute Laune angesagt – im Publikum aber auch unter den jungen Musikern selbst, besonders bei "Brass Machine", dem Lieblingsstück der Combo.
Auch das Theaterspiel nimmt an der Schule einen hohen Stellenwert ein. Ihr komödiantisches Talent und die unbändige Lust am Improvisieren zeigten Tim Schneider und Luka Klais mit einer Improvisation zu Sätzen, die sie sich vorher aus den Whatsapp-Verläufen der Handys der Gäste zurufen ließen – ein Spaß war das, für jedermann. Ihre Schreib- aber auch Vortragskunst präsentierte Nicol Lenard mit einem Poetry Slam "über Nudeln und seltsames Zeug" – so der Name des selbst verfassten gelungenen satirischen Beitrags.
Mitwirkende des Literatur- und Theaterkurses von Jens Brandt hatten dann noch einen Sketch zum Thema Knigge einstudiert – ein Thema, das sich der erklärte Knigge-Fan Jutta Palzhoff im Vorfeld hatte wünschen dürfen. Der wilde Verlauf des Sketchs, bei dem zwei Paare im Restaurant sitzen, die in puncto Tischsitten unterschiedlicher nicht sein könnten, war zwar dann nicht ganz so knigge-like. Doch dafür hatten die fünf Akteure auf der Bühne garantiert die Lacher auf ihrer Seite.
Wer diesen Abend erlebt hat, der kann dann auch gut nachvollziehen, warum Ute Hess als Landesvorsitzende der Schulfördervereine nur fragend in die Runde rief: "Also ihr in Nagold! Unglaublich, was für junge Menschen ihr habt. Liegt das an der guten Luft?"