Das neue Stangenlager im Versandzentrum im Nagolder Industriegebiet Wolfsberg: Mit dem Neubau schafft Häfele die notwendigen Kapazitäten, um die steigende Nachfrage nach Schiebelösungen im Möbel- und Objektbereich zuverlässig bedienen zu können. Foto: Häfele

Neubau des Stangenlagers beim Versandzentrum auf dem Wolfsberg sichert Kapazitäten für bis zu zehn Jahre.

Nagold - Die internationale Häfele-Gruppe für Beschlagtechnik und elektronische Schließsysteme blieb auch 2013 auf Wachstumskurs. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete einen Umsatz von 1,07 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von vier Prozent im Vergleich zu 2012. Währungsbereinigt liegt das Plus bei acht Prozent, was als beachtlicher Erfolg gewertet wird. Das traditionsreiche Familienunternehmen hat am Stammsitz in Nagold auch 2013 investiert und stärkt so den Standort.

Mit den jüngsten Erweiterungen, insbesondere dem Neubau des Stangenlagers beim Versandzentrum auf dem Wolfsberg hat Häfele neue Kapazitäten für die nächsten fünf bis zehn Jahre geschaffen. Die Vergrößerung des Stangenlagers wurde erforderlich, um die steigende Nachfrage nach Schiebekomponenten im Bau und in der Möbelbranche auch in Zukunft zuverlässig bedienen zu können. Vom Versandzentrum in Nagold aus werden heute täglich 4700 Lieferungen mit durchschnittlich 25 000 Positionen auf den Weg zu Kunden in aller Welt geschickt. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Sendungsvolumen um 70 Prozent erhöht, ein Ende dieses Wachstums ist nicht absehbar.

Häfele feierte 2013 auch seinen 90. Geburtstag. Das Unternehmen ist mit 37 Tochterunternehmen und zahlreichen weiteren Vertriebsorganisationen weltweit in mehr als 150 Ländern tätig und erwirtschaftet 76 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands. Häfele bedient mit seinen Produkten und Services die führenden Möbelhersteller der Welt, Architekten und Planer, das Handwerk und den Handel.

Der weltweite Umsatz der Unternehmensgruppe stieg 2013 um 38 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis haben die Tochtergesellschaften im Ausland und die deutsche Muttergesellschaft mit jeweils drei Prozent beigetragen. Die Häfele-Produktionsgesellschaten sind überdurchschnittlich stark gewachsen. Diese Umsatzsteigerung resultiert hauptsächlich aus der Übernahme des Schiebespezialisten Weber & Co KG in Velbert. Auch die Sphinx Electronics GmbH & Co KG in Kenzingen, Entwickler und Produzent von elektronischen Schließ- und Sicherheitssystemen, legte erfreulich zu. "Unsere Slido-Schiebesysteme sind besonders gefragt, wenn es um urbanes Wohnen auf kleinem – und teurem – Raum geht", führt Häfele Unternehmensleiterin Sibylle Thierer aus.

Ein Trend, den Häfele dank vorausschauender Unternehmenspolitik und Produktentwicklungen für den Möbel- und Objektbereich bestens bedienen kann. Seine Anwendungen und Lösungen – dazu gehören zum Beispiel auch flexible Wände und Raumtrennsysteme – erlauben es Bauherren und Investoren in den verschiedensten Bereichen, mit knappem und damit teurem Raum noch wirtschaftlicher umzugehen. "Mit dieser weitsichtigen Vorgehensweise, die sich in unserem Motto ›Weiter denken‹ manifestiert, haben wir uns eine eigene Häfele-Konjunktur unabhängig von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung geschaffen", sagt die Unternehmensleiterin.

Die Anzahl der Beschäftigten ist, wie schon in den Vorjahren, vor allem im Ausland weiter gewachsen. Weltweit beschäftigt die Häfele-Gruppe heute 6600 Mitarbeiter und damit 450 mehr als im Vorjahr. In Deutschland sind es 1600 Beschäftigte, 2012 waren es noch 1500. Der Zuwachs erklärt sich unter anderem durch die neu hinzugekommenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Schiebebeschlagspezialisten Weber & Co KG in Velbert, den Häfele im vergangenen Jahr übernommen hat. Die Schiebelösungen von Weber sind seit langem fester Bestandteil im Häfele-Sortiment. Nachdem die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen immer enger und intensiver wurde, war die Übernahme von Weber für Häfele die konsequente Fortsetzung seiner Strategie, Schiebe-Kompetenz und Engineering-Leistungen für die Möbelindustrie im eigenen Unternehmen zu bündeln.

Die Bilanz zeigt jedoch große Unterschiede in den verschiedenen Marktregionen. Wie bereits in den vergangenen Jahren sind auch 2013 die asiatischen und osteuropäischen Märkte überdurchschnittlich gewachsen. Vor allem den noch jungen Auslandsgesellschaften in Kasachstan, Rumänien, Serbien, Tschechien und in der Ukraine ist eine stärkere Marktdurchdringung gelungen.

Besonders erfreulich war, wie schon 2012, die Entwicklung in den USA: Nach Jahren der Rezession konnte die amerikanische Unternehmenstochter erneut mit deutlichen Umsatzzuwächsen zum internationalen Wachstum der Häfele Gruppe beitragen. Europa blieb auch im vergangenen Jahr ein schwieriger Markt. Im heimischen Markt hat Häfele seinen Umsatz um drei Prozent gesteigert.

Im internationalen Objektgeschäft konnte Häfele die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen zehn Jahre fortsetzen. So wuchs der Umsatzanteil der Baubeschläge und elektronischen Schließsysteme überdurchschnittlich und liegt jetzt bei 25 Prozent.