Auch beim Thema Smart-Home ist die Unternehmensgruppe Häfele als Vordenker dabei. Die Häfele Connect App für Smartphones und Tablets, vernetzt und steuert Licht und Sound sowie elektrische Antriebe im Möbel und in Räumen. Fotos: Häfele Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Unternehmens-Gruppe steigert Umsatz um 1,6 Prozent auf 1,397 Milliarden Euro / Zahl der Beschäftigten im Inland konstant

Die in 150 Ländern der Welt aktive internationale Häfele-Gruppe für Beschlagtechnik, elektronische Schließsysteme und LED-Licht hat im vergangenen Jahr ihren zu 80 Prozent außerhalb Deutschlands erwirtschafteten Umsatz von 1,375 auf 1,397 Milliarden Euro gesteigert. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt.

 

Nagold. Dieses absolute Wachstum entspricht einem Zuwachs von 1,6 Prozent. Das von Währungseinflüssen bereinigte Wachstum liegt bei 5,6 Prozent. Die Unternehmensleitung ist angesichts eines international schwierigen Marktumfelds mit diesem Ergebnis zufrieden.

"Welt ist wirtschaftlich instabiler geworden"

"Die Welt ist im letzten Jahr in vielen Teilen wirtschaftlich instabiler geworden", resümiert Unternehmensleiterin Sibylle Thierer. Die Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China seien geschwunden, Türkei und Argentinien in eine Währungskrise gestürzt. Auch Brasilien habe wirtschaftliche Schwierigkeiten erlebt. Während sich in Westeuropa das wirtschaftliche Klima kaum verändert und der Brexit seinen Schatten vorausgeworfen habe, hätten sich die Märkte in Asien und in Osteuropa dagegen weiter positiv entwickelt, so ihre weitere Analyse.

Die 37 ausländischen Tochterunternehmen erzielten 2018 ein Plus von 2,3 Prozent und trugen so positiv zum Gesamtergebnis bei. Das Mutterunternehmen in Deutschland und seine fünf Produktionsgesellschaften erwirtschafteten nur ein kleines Plus von 0,4 Prozent, was besonders den Herausforderungen im direkten Exportgeschäft geschuldet ist.

Der Ausbau der Logistikleistung – einer der wichtigen Erfolgstreiber bei Häfele – steht beim Unternehmen im Fokus. In Lehrte bei Hannover entsteht derzeit zur Versorgung der Kunden im Norden Deutschlands und den angrenzenden Nachbarländern ein zweites Versandzentrum. "Dadurch wird der Annahmeschluss für Bestellungen, die noch am gleichen Tag versandt werden, für die Kunden in Deutschland später sein, was von unseren Partnern im Holzhandwerk sehr begrüßt wird", begründet Unternehmensleiterin Sibylle Thierer die große Investition.

Mit dem Erwerb des Leuchtenspezialisten Nimbus Anfang des Jahres, einem deutschen Pionier in Sachen LED-Raumbeleuchtung für hohe Ansprüche an Design, erweitert Häfele seine Kompetenz über das bisherige Produktsegment Licht im Möbel hinaus. Unternehmensleiterin Sibylle Thierer spricht von einer strategischen Entscheidung: "Mit unserem LED-Leuchtensystem Loox für Möbel sind wir bereits erfolgreich am Markt etabliert. Künftig wollen wir unseren Partnern im Objektgeschäft eine ganzheitliche Antwort auf alle Fragen rund um das Thema LED-Beleuchtung in Gebäuden geben."

Die Zahl der Beschäftigten stieg 2018 weltweit um 200 auf jetzt 7800. In Deutschland ist die Zahl der Mitarbeiter, Auszubildenden und Studenten mit 1600 konstant geblieben. Häfele setzt beim weiteren Aufbau der digitalen Kompetenzen auf Ausbildung und hat deshalb im vergangenen Jahr sein Angebot um Ausbildungsplätze für E-Commerce-Kaufleute und Studenten für den dualen Hochschul-Studiengang BWL-Digital Business Management erweitert. Traditionell gibt es bei Häfele Ausbildungsplätze für Kaufleute im Groß- und Außenhandel und Studiengänge in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Als Hotelspezialist verstärkt Häfele seine internationale Expertise mit lokaler Präsenz. Damit gewinnt der weltweite Hospitality Markt weiter an Bedeutung. Die Unternehmensgruppe hat vor diesem Hintergrund ihre internationale Zusammenarbeit weiter intensiviert und ihre Beratungskompetenz weltweit durch Schulungen und Ausbildung ausgebaut.

Zahlreiche innovative Produkte aus eigener Entwicklung, wie der beheizbare Badezimmerspiegel mit variabler Beleuchtung und Sound, neue designorientierte Schrank- und Innenraumsysteme, der Smartphone Key im Hotel, digitale Schnittstellen zur Gebäudesteuerung mit dem vernetzbaren Identifikations- und Schließsystem Dialock und smarte Funktionalität über die Häfele Connect App machen deutlich, wie Häfele zum ganzheitlichen Lösungsanbieter für die Branche wird.

"Wir werden weiter in neue Märkte investieren"

Auf dem Wachstumsmarkt für Smart-Home-Konzepte ist der Beschlagtechnikspezialist nach eigenen Angaben zum Impulsgeber geworden. Häfele Connect, eine App für Smartphones und Tablets, vernetzt und steuert Licht und Sound sowie elektrische Antriebe im Möbel.

Die Unternehmensgruppe schaut mit Zuversicht auf das neue Geschäftsjahr und sieht auch 2019 gute Chancen, sich bietende Wachstumschancen zu realisieren. "Wir werden weiter in neue Märkte und eigene Produkte investieren sowie unsere Wertschöpfungsprozesse von der Produktion bis zur Logistik kontinuierlich ausbauen", erklärt Unternehmensleiterin Sibylle Thierer. 2019 fließen 73 Millionen Euro in Märkte, Logistik, IT und Produktion. Diese Investitionen werden zur Zukunftssicherung in einem herausfordernden Marktumfeld beitragen. Häfele erwartet im laufenden Jahr einen Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Bereich. Risiken sieht die Unternehmensgruppe weiterhin in den volatilen Devisen- und Rohstoffmärkten sowie in den vielen politischen Unruhen und weltweiten Brennpunkten.

Häfele ist eine international aufgestellte Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Nagold, Deutschland. Das Familienunternehmen wurde 1923 gegründet und bedient heute in über 150 Ländern weltweit die Möbelindustrie, Architekten, Planer, das Handwerk und den Handel mit Möbel- und Baubeschlägen, elektronischen Schließsystemen und LED-Licht. Häfele entwickelt und produziert in Deutschland und Ungarn. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte die Häfele Gruppe bei einem Exportanteil von 80 Prozent mit über 7800 Mitarbeitern, 37 Tochterunternehmen und zahlreichen weiteren Vertretungen weltweit einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro.