Die Auswirkungen von Corona auf die Stadtfinanzen dürften OB Jürgen Großmann Kopfzerbrechen bereiten.Foto: HuberFotodesign Foto: Schwarzwälder Bote

Krise: Die Gewerbesteuereinnahmen brechen bei der Stadt Nagold massiv ein

Nagold. Die Corona-Krise wird für die Stadt Nagold zu einer massiven Finanzkrise. "Die städtischen Finanzen befinden sich im freien Fall", stellte Oberbürgermeister Jürgen Großmann im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in der Stadthalle klar. "Die Situation ist schlimmer als 2008 bei der Finanzkrise."

Schon jetzt habe man im laufenden Haushaltsjahr Einnahmeausfälle in Höhe von 5,8 Millionen Euro, rechnete der OB den Räten vor. Für das kommende Jahr rechnet man bereits mit Einnahmeausfällen von etwa 3,5 Millionen Euro.

Bei der Gewerbesteuer hatte man bei der Aufstellung des Haushalts 2020 mit Einnahmen von 15 Millionen Euro kalkuliert. Zunächst habe es auch durchaus gut ausgesehen, so Großmann gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Doch dann kam Corona. Inzwischen hat man eine Verschlechterung um etwa 4,3 Millionen Euro registriert, das ist gut ein Drittel. Doch damit ist der freie Fall noch nicht zu Ende. Stadtoberhaupt Jürgen Großmann hält es für durchaus möglich, dass man bei 50 Prozent der kalkulierten Einnahmen aus der Gewerbesteuer ankommt. Das wären dann 7,5 Millionen Euro. "Wenn das so kommt, dann können wir eine Kerze anzünden", sagte ein wenig optimistischer Jürgen Großmann im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Im Zuge der Finanzkrise waren diese Einnahmen von kalkulierten 14 Millionen Euro auf letztlich 9,2 Millionen Euro abgerutscht.

Die von Helmut Blaich (FWV) ins Spiel gebrachten Staatshilfen seien in dieser Situation keine wirkliche Hilfe. In der ersten Runde habe man in Nagold von diesem Hilfspaket lediglich etwas mehr als 200 000 Euro abbekommen.