Helfen beim Pflanzen der Bäume (von links): Antje Binder-Stohrer und Karsten Enz von "Human Projects" sowie OB Jürgen Großmann und Ludwig Essig von FFF.Foto: Reimer Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Bäume auf dem Stadionparkplatz gepflanzt / OB: "Aus Protest muss aktives Handeln werden"

Frisches Grün wächst nun auf dem ansonsten grauen Stadionparkplatz. Sechs Bäume wurden am Nagolder Stadteingang gepflanzt und damit ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Weitere Bäume sollen noch folgen.

Nagold. Angesichts des Klimawandels mag das Pflanzen von ein paar Bäumen hilflos wirken, erklärte Ludwig Essig von Fridays for Future. "Aber es geht um jede einzelne Tat, egal wie klein sie sein mag."

Sechs Berg-Ahorne wurden auf dem Parkplatz am Stadion gepflanzt. Die Aktion wurde gemeinsam mit der Organisation "Human Projects" und der Stadt Nagold umgesetzt. Es sollen aber nicht die einzigen bleiben. Sie sind der Beginn einer Baumpflanzaktion, die durch mehrere Städte gehen soll. Als nächstes sollen in Böblingen Bäume aufgestellt werden, erklärte Karsten Enz von "Human Projects".

"Versöhnung mit den Ärmsten der Armen"

"Human Projects" hatte im Sommer in der Alten Seminarturnhalle zum fünften Mal ihren Friedenspreis "Löwenherz" verliehen. Nach Konstantin Wecker, Michail Gorbatschow, dem 14. Dalai Lama und Claus-Peter Reisch, erhielt diesmal Fridays For Future die Ehrung. Die Umweltbewegung verdiene den Preis, weil sie einen Beitrag zur "Versöhnung mit den Ärmsten der Armen" leiste, erklärte Enz. Denn gerade diese seien vom globalen Klimawandel am schwersten betroffen.

Da bei der Preisverleihung 60 Besucher anwesend waren, wurden nun sechs Bäume, also für jeden zehnten Besucher ein Baum, gepflanzt.

Essig freute sich über die Bereitschaft der Stadt Nagold an dieser Stelle "Asphalt aufzureißen und Bäume anzupflanzen". Das frische Grün sorge zudem auch für ein schöneres Stadtbild, sagte er.

Das sieht auch Oberbürgermeister Jürgen Großmann so: "Wir durchkämmen die Stadt systematisch, um grüne Inseln anzulegen." Die Stadt plane entlang der Calwer Straße und der Emminger Straße noch mehr Bäume zu pflanzen und so die Alleen weiter auszubauen.

Aber nicht nur der Aspekt der Stadtverschönerung sei bei dieser Aktion von Bedeutung. "Die Stadt begrüßt es, wenn Menschen aktiv werden, wenn sie handeln", sagte Großmann. Und aktives Handeln sei beim Thema Klimaschutz von Jedermann gefragt.

"Jeder muss seinen eigenen Anteil leisten"

Die Stadt sei sich diesbezüglich ihrer Verantwortung bewusst und wolle dieser mit ihrem Klimaschutzkonzept gerecht werden. Entscheidend sei aber, dass der Bürger hierbei mitspiele. Denn private Haushalte haben mit den größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch in Nagold. Um Klimaschutzziele zu erreichen, müsse daher jeder seinen eigenen Beitrag dazu leisten. Das erfordere allerdings, dass das eigene Verhalten überdacht werde, so der Oberbürgermeister. Er sei daher froh, dass mit dieser Baumpflanzung nun zur Tat geschritten werde. Denn nur zu protestieren reiche nicht aus. "Aus Protest muss aktives Handeln werden." Und das sei bei dieser Aktion der Fall geworden.