Trabi-Treff vor der Siegessäule (von links): Nils und Leo Schühle, Patrick und Manuel Ehnes. Foto: Privat

Bei Sternfahrt der Ost-Oldtimer sind Nagolder Fahrteams dabei. Nächste Ausfahrt schon geplant.

Nagold - Zum Mauerfall-Jubiläum erlebte Berlin so einige Aktionen. Darunter auch eine Sternfahrt historischer Ost-Oldtimer. Mit dabei: Zwei Trabi-Teams aus Nagold.

In diesen Tagen starteten die Nagolder Patrick Ehnes mit Familie sowie die Brüder Leo und Nils Schühle mit ihren zwei restaurierten Trabis die große Reise nach Berlin. Ziel war die Trabant-Sternfahrt anlässlich der 30-Jahre-Mauerfall-Festivitäten mit mehr als 90 historischen Ostfahrzeugen aus ganz Europa.

Vor den Nagolder Trabi-Fans lagen 700 Kilometer, welche sie mit "flottem Tempo 80" zu bewältigen hatten. Als erstes Etappenziel ihrer Reise setzten sie sich Leipzig. Die Fahrt verlief zunächst auch problemlos bis kurz nach der ehemaligen Grenze in Hof. Dort bemerkten die Schühle-Brüder ein unangenehmes Geräusch im Motorraum. Das Ziel Berlin rückte binnen Sekunden in weite Ferne. Doch ein kurzer Blick unter die Motorhaube zeigte schließlich, dass lediglich der Keilriemen nachgespannt werden musste. Nach einem kurzen Boxenstopp erreichten dann alle am frühen Abend Leipzig.

Mehr als 90 Ostfahrzeuge

Am nächsten Mittag waren dann auch die letzten 200 Kilometer abgefahren, sodass sich erstmal alle eine originale Berliner Currywurst gönnten.

Tags drauf war es dann soweit: Punkt halb elf starteten mehr als 90 Ostfahrzeuge ihre Fahrt durch ganz Berlin. Die Polizei sorgte dabei für ausreichend Sicherheit und begleitete den kompletten Ost-Konvoi mit Polizeimotorrädern. "Es war ein komisches Gefühl mitten in Berlin über rote Ampeln fahren zu dürfen", so Nils Schühle. Drei Stunden lang schlängelten sich Trabis und Wartburgs durch die Hauptstadt und sorgten so für großes Aufsehen bei den vielen Touristen. Anschließend tauschte man sich noch aus und bewunderte die Fahrzeuge der anderen. Zum Essen gab es originale DDR Streuselschnecken. Sonntags ging es dann für alle wieder zurück.

Keiner glaubte, dass die Trabis nach Berlin fahren

"Als wir Anfang des Jahres unseren Trabi kauften, glaubte noch niemand in unserem Bekanntenkreis, dass wir im November damit nach Berlin fahren würden. Denen haben wir es gezeigt, wie gut die Rennpappe fahren kann", erklärte Leo Schühle mit einem breiten Grinsen.

Patrick Ehnes plant derweil schon die nächste Ausfahrt im Mai 2020. Dann wollen die Drei bei der Zwei-Takt-Rallye in Denkendorf dabei sein.