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Gemeinderatsfraktion der Genossen will Seniorenzentrum fortführen, bis Ersatz gefunden wurde.

Nagold - Die geplante und ja auch bereits eingeleitete Schließung des Gertrud-Teufel-Seniorenzentrums treibt die Bürger dieser Stadt weiter um. Die Gemeinderatsfraktion der SPD will die Schließung nun zumindest herausschieben. Ein entsprechender Antrag ging am Dienstag raus an den OB.

Wer dachte, dass sich mit der gut besuchten Informationsveranstaltung der Stadt zur Schließung des GTSZ die Wogen wieder schnell glätten ließen, der wird derzeit eines besseren belehrt. Nagolds SPD jedenfalls, die ja zusammen mit den Grünen gegen die Schließung des GTSZ gestimmt hatte, startet den nächsten Rettungsversuch. Und so beantragt die Ratsfraktion, "das GTSZ so lange fortzuführen, bis konkrete Ersatzlösungen zur Verfügung stehen, damit die notwendigen Pflegeplätze für die Bewohner des GTSZ erhalten bleiben". In dem Antrag heißt es weiter, dass diese Weiterführung nicht zwingend durch die Stadt erfolgen müsse, sondern auch durch Kooperationen (oder gar einer Betriebsübernahme) mit einem seriösen Träger erfolgen könne. Dazu seien von der Verwaltung "unverzüglich" Markterkundungen vorzunehmen sowie Gespräche und Verhandlungen zu führen.

In der ausführlichen Begründung zu dem Antrag geht Fraktionschef Daniel Steinrode auf die Aussagen von OB Jürgen Großmann am vergangenen Donnerstag im Rahmen der Informationsveranstaltung ein. "So sollen im Norden und Süden der Stadt Pflegeeinrichtungen mit jeweils 48 Pflegeplätzen geschaffen werden, geführt von privaten oder gemeinnützigen Trägern", schreibt Steinrode. Zudem habe der OB mitgeteilt, dass er derzeit vielversprechende Gespräche führe für ein "neues Projekt Martha Maria" im Bereich der Calwer Decken oder im Hasenbrunnen. Großmann habe nach eigener Aussage die letzten Gespräche mit Interessenten am GTSZ im Jahr 2010 geführt. "Diese Option ist für die aktuelle Situation dringend nachzuholen", so die SPD. Schließlich sind die Genossen überzeugt: "Die SPD-Fraktion ist sich nach der Analyse der bekannten Zahlen und Fakten sicher, dass das GTSZ wirtschaftlich geführt werden kann, wie es viele andere Heime stets unter Beweis stellen."

In ihrer Begründung zum Antrag gehen die Genossen auf einen Wort-Beitrag des Stadtseniorenrats-Vorsitzenden Eberhard Schwarz ein, dass die Diskussion um die Schließung des GTSZ erst hätte dann erfolgen dürfen, wenn dafür Ersatz geschaffen worden wäre. Steinrode dazu: "Auch für die SPD-Fraktion ist entscheidend, dass die bisherigen Plätze erhalten bleiben. Die Bewohner des GTSZ brauchen eine zuverlässige Perspektive."