Aufsichtsrat der Krankenhäuser gibt auch für nötige Millioneninvestitionen grünes Licht.
Nagold - Jetzt ist es offiziell: Die Geburtsklinik am Krankenhaus in Nagold bleibt erhalten. Der Aufsichtsrat der Kliniken im Kreis Calw hat diese Entscheidung mehrheitlich in einer außerordentlichen Sitzung des Gremiums gefällt. Grünes Licht gaben die Aufsichtsräte auch für die Finanzmittel in Millionenhöhe, die für die Sanierung der Abteilung nötig sind.
Die Sorge der Mütter, Kinderkrankenschwestern und Hebammen um die Zukunft der Geburtsklinik am Krankenhaus Nagold war groß. So groß, dass man dafür sogar auf die Straße ging. Nicht ohne Grund.
Denn Mitte April bestätigte auch der Klinikverbund Südwest Probleme mit der Einrichtung: Man räumte Sanierungsbedarf in Millionenhöhe, das Fehlen von Fachpersonal und den Verlust von Patienten an andere Krankenhäuser ein. Doch schon damals stellte Elke Frank, Geschäftsführerin des Klinikverbunds Südwest, klar, die Einrichtung erhalten zu wollen. Was nötig sei, sei eine klare Entscheidung des Aufsichtsrats, sagte sie vor gut vier Wochen im Gespräch mit unserer Zeitung.
Und diese Entscheidung ist nun gefallen. Und sie ist für die Geburtsklinik gefallen. In einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates der Kreiskliniken Calw gGmbH wurde die Fortführung der "belegärztlichen Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Nagold beschlossen", wie es in einer Pressemitteilung des Landkreises Calw offiziell heißt. Die Abteilung werde ab Juli 2012 als Honorarbelegabteilung fortgeführt. Der Aufsichtsrat habe auch die hierfür künftig zusätzlich erforderlichen Finanzmittel bewilligt.
Insgesamt geht es um Millionenausgaben – die Rede ist von Summen zwischen einer und 1,5 Millionen Euro. Die eine Hälfte entfällt dabei auf die Ausstattung der Geburtsklinik, die andere auf die Sanierung der Räumlichkeiten. Das Geld für die Grundsanierung hätte man aber ohnehin in die Hand nehmen müssen, wie Landrat Helmut Riegger, auch Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiskliniken Calw gGmbH, gestern auf Anfrage unserer Zeitung betonte.
Der Kreistag hatte sich bereits im April im Rahmen einer Klausurtagung in Bad Herrenalb mehrheitlich für eine Weiterführung der Geburtshilfe in Nagold ausgesprochen und dem Aufsichtsrat der Kreiskliniken Calw-Nagold eine Aufrechterhaltung des bestehenden Angebots empfohlen. Trotz dieser Empfehlung führte das Gremium in Beisein der Geschäftsführerin Elke Frank eine "lebhafte Diskussion" (Riegger), ob man in Nagold eine Geburtsklinik tatsächlich braucht. Dabei seien noch einmal alle Argumente pro und contra auf den Tisch gekommen, wie Helmut Riegger berichtet.
Dass sich das Gremium für die Geburtsklinik Nagold entschieden hat, freut Riegger. Damit bleibe "dieser wichtige Baustein der medizinischen Grundversorgung in Nagold" erhalten. "Damit sind wir in unserem Kreis neben der Calwer Geburtsklinik auch weiterhin in Nagold in allen Disziplinen gut aufgestellt."
