72 Schüler und Lehrer in ärztlicher Betreuung. Feuerwehr findet Substanz in Rucksack.
Nagold - Am Mittwochmorgen ist im Berufsschulzentrum Gas ausgetreten. Die Schule musste evakuiert werden. Nach ersten Angaben wurden 72 Schüler und Lehrer in die Krankenhäuser Nagold, Calw und Herrenberg gebracht. Mindestens 16 mussten stationär behandelt werden. Die Verletzten klagten über Atemwegsbeschwerden, Augenreizungen, Übelkeit und Erbrechen. Lebensgefahr besteht laut behandelndem Klinikverbund Südwest bei keinem der Verletzten.
Insgesamt 1500 Personen evakuiert
Gegen 9.40 Uhr nahmen Schüler und Lehrer in einem Klassenraum und einem Kopierraum stechenden Gasgeruch wahr. Kurz danach wurde die ganze Schule mit rund 1500 anwesenden Schülern komplett evakuiert. Nach Informationen von Beteiligten lief die Evakuierung reibungslos. Binnen weniger Minuten war der große Gebäudekomplex leer. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Polizei rückte an, sicherte das Gebäude und entlüftete es. Ersten Informationen zufolge löste eine in einem Rucksack mitgebrachte Flüssigkeit, die verdampfte, die Verletzungen aus.
Feuerwehr findet Substanz in Rucksack
Luftproben aus den betroffenen Räumen im Berufsschulzentrum schickte die Polizei noch am Mittag mit einem Hubschrauber zum Landeskriminalamt zur Überprüfung, um welchen Stoff es sich konkret handelt. Über die Hintergründe des Vorgangs herrscht noch Unklarheit. Bisher gehen die Ermittler von einem "sehr üblen Scherz" aus.
Auch wenn sich die meisten verletzten Schüler per Smartphone schon mit ihren Eltern in Verbindung gesetzt haben, hat der Landkreis Calw eine Hotline eingerichtet, über die sich die Angehörigen informieren können, ob und wo ihr Kind ins Krankenhaus aufgenommen worden ist. Die Nummer der Hotline lautet: 07051/160-160