Von zehn Regionalsiegen gehen sieben nach Nagold, Calw und Altensteig / Frankenberg zeichnet Gewinner aus
Von Sebastian Bernklau Nagold. Diese Ausgabe des Regionalwettbewerbs von "Jugend forscht" wurde zu einem Triumphzug für das Jugendforschungszentrum Nagold und den Kreis Calw. Sieben der zehn Regionalsiege gingen in den Kreis, sechs davon an Schüler aus dem Forschungszentrum.Es ist noch nicht lange her, dass das Calwer Maria-von-Linden-Gymnasium (MvL) in die Arbeit des Nagolder Jugendforschungszentrums (JFZ) eingestiegen ist. Doch dieser Schritt hat sich für die Schule schon jetzt ausgezahlt. Denn es waren nicht nur die ersten Beiträge aus Calw, die das MvL in den "Jugend-forscht"-Regionalwettbewerb geschickt hat. Beide eingereichten und präsentierten Arbeiten errangen in Nagold auch gleich einen Regionalsieg und dürfen nun beim Landeswettbewerb in Stuttgart antreten. Jonas Fink, Philipp Graef und Dominik Zetschok überzeugten die Jury mit ihren Forschungen zur "Pharmakologischen Wirkung mediterraner Pflanzen". Graef und Zetschok waren auch am zweiten siegreichen Projekt aus Calw beteiligt. Zusammen mit Philip Watson arbeiten sie an der "Entwicklung eines Deodorants auf pflanzlicher Basis".
Das Nagolder Otto-Hahn-Gymnasium darf sich sogar über drei Regionalsiege freuen, die über das Forschungszentrum zustande gekommen sind. Theo Maulbetsch und Max Widemann – sie forschen schon lange am JFZ – siegten mit ihrer Weiterentwicklung eines thermolytischen Polyethylen-Diesel-Konverters.
Bianca Walter, die bereits zum achten Mal am Wettbewerb teilgenommen hat, siegte zusammen mit Alina Renz. Die beiden jungen Frauen untersuchten die Reaktionsgeschwindigkeit von chemischen Reaktionen.
Ganz alleine ging die 14-jährige Dana Tran mit ihren Forschungen zum "Protonentransfer an mizellaren Nanostrukturen in Wasser" ins Rennen und konnte sich gestern über einen Regionalsieg freuen. Neben ihren eigenen Forschungen fand die 14-Jährige im übrigen auch noch die Zeit, andere Experimente zu betreuen, die ebenfalls beim Regionalwettbewerb am Start waren.
Neben Calw und Nagold ist auch das Christophorus-Gymnasium Altensteig am JFZ beteiligt. Von dort kommen die Regionalsieger Luca Zipfel (14) und Jan Kreimeyer (13), die bei ihrer Arbeit zur "Karatbestimmung von Edelsteinen in antiken Schmuckstücken" auf die Mithilfe des Schmuckmuseums in Pforzheim zählen konnten.
Den Triumph des Kreises Calw komplettierten drei zehnjährige Grundschüler aus Altensteig: Matthias Rall, Justin Smolka und Johannes Gauß von der Markgrafenschule holten sich einen Regionalsieg mit ihrem Haltbarkeitstest von verschiedenen Apfelsäften. Die drei verbliebenen Regionalsiege gingen nach Tuttlingen und Stockach.
In diesem Jahr waren auch wieder Auszubildende des Hauptsponsors Boysen aus Altensteig am Start. Zwar erreichte keines der Teams einen Preis. Doch alle drei Erfindungen kommen aus Sicht der Jury für eine Patentierung infrage. Der beheizbare Scheibenwischer von Christian Deuble, Seth Waidelich und Tobias Kugler ebenso wie die Anlege- und Wechselvorrichtung für Pressluftatmer von Tobias Frey und Jürgen Scharnowski und die Einkaufswagen-Bremse von Lisa Volz, Christian Deuble und Jasmin Rabenhorst.
In einer aufwändig inszenierten Abschlussfeier in der Nagolder Stadthalle, die sogar den Vertreter des Bundeswettbewerbs vor Neid erblassen ließ, wurden die Jungforscher gestern für ihre Mühen und Ergebnisse ausgezeichnet. Einen Teil der Auszeichnungen übernahm Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, der dabei nicht nur von seiner eigenen Forschervergangenheit berichtete, sondern den Jungforschern Mut zusprach und großen Respekt sollte. Und da besonders den jungen Frauen, denn, so Frankenberg: "Die Zukunft der Technik muss weiblicher werden."