Seit 2007 forschen junge Menschen am Jugendforschungszentrum in NagoldFoto: JFZ Foto: Schwarzwälder Bote

Kreistag: BSA bewilligt Gelder für die beiden Jugendforschungszentren in Calw und Nagold

Die beiden Jugendforschungszentren (JFZ) im Landkreis Calw sind auch dem Calwer Kreistag wertvoll und teuer – weshalb jetzt dessen Bildungs- und Sozialausschuss (BSA) auf seiner jüngsten Sitzung deren Förderanfragen für die kommenden Jahre positiv verabschiedete.

Kreis Calw. Wobei das Thema nicht komplett ohne Kontroverse das Gremium passierte. So störte sich etwa Kreisrat Martin Handel (FWV) daran, dass das JFZ (Schwarzwald-Schönbuch e.V.) in Nagold mit seinem Antrag auf Verlängerung der jährlichen Förderung (von bisher 20 000 Euro) gleichzeitig um eine Erhöhung des Zuschussbetrags um 10 000 Euro auf künftig 30 000 Euro bat – während die Calwer Dependance mit ihrem Zuschussantrag bei einer Summe wie bisher von 5000 Euro verharrt. "Wieso hat Nagold einen so großen Mehrbedarf?", wollte Handel wissen. Und fand den "Sprung nach oben" der Nagolder Einrichtung nicht gerechtfertigt.

Für die Kreisverwaltung übernahm es Frank Wiehe, Erster Landesbeamter im Kreis Calw und heuer Leiter der BSA-Sitzung, auf die deutlich längere Geschichte des Nagolder JFZ hinzuweisen. Auch sei die Einrichtung dort "deutlich größer", beschäftige festangestellte Mitarbeiter und bediene auch ein wesentlich weiter reichendes Einzugsgebiet.

Wiehe unterstrich, dass es grundsätzlich "keine Rivalität" zwischen den beiden Häusern gebe – auch nicht in Bezug auf die Finanzierung und den Zuschuss des Kreises. Letztlich genehmigte der BSA die 30 000 Euro jährlichen Zuschuss für das JFZ Nagold bei zwei Gegenstimme, die 5000 Euro für das JFZ Calw gingen dagegen einstimmig durch. Die neuen Förderungen gelten ab dem kommenden Jahr und werden jetzt in die Haushaltsplanungen für 2021 mit aufgenommen.

Die beiden Jugendforschungszentren im Kreis Calw sind Einrichtungen in freier Trägerschaft. Sie tragen dazu bei, neben den vorhandenen Schulangeboten das Interesse von Jugendlichen an Naturwissenschaften zu wecken.

Viele entscheiden sich für Ausbildung im MINT-Bereich

Das außerschulische Angebot ermögliche "den Jungforschern", so der Wortlaut der Sitzungsunterlagen zu diesem Tagesordnungspunkt im BSA, "unter qualifizierter Betreuung und Anleitung selbstständig technische und naturwissenschaftliche Experimente und Forschungsprojekte" durchzuführen.

Viele Jugendliche aus dem Kreisgebiet, die das Angebot der Jugendforschungszentren in der Vergangenheit in Anspruch genommen hätten, hätten sich nach ihrem Schulabschluss für eine Ausbildung oder ein Studium im sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entschieden. Dadurch leisteten die JFZ "einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung von Nachwuchsführungskräften in den Unternehmen der Region".