Die Band "Mindead" war Headliner bei der Rocknacht in Nagold. Foto: Geideck Foto: Schwarzwälder-Bote

"Dayrot" steht bei Rocknacht wieder auf der Bühne / "Mindead" ist Headliner

Von Tim Geideck u  Gewöhnlich ist eine Rocknacht nie. So setzte auch die 18. Auflage in Nagold wieder einmal Maßstäbe. Unter anderem meldete sich in der Alten Seminarturnhalle Dayrot nach einem Jahr Pause zurück. Die Erleichterung war dem Rocknacht-Organisator und Dayrot-Gitarristen Chris Schäfer nach seinem Auftritt deutlich anzumerken. Ein Jahr weg von der Bühne, das ging an dem Vollblut-Rocker und seinen vier Band-Kollegen nicht spurlos vorbei: "Es war wie beim ersten Mal." Gerade bei der Rocknacht, die von ihnen in den vergangenen neun Jahren entscheidend geprägt wurde, das Comeback zu feiern, war durchaus eine emotionale Sache.

Mit Jens van der Ven hat Dayrot einen neuen Sänger in den eigenen Reihen, der mit seiner klassischen Gesangsausbildung der Band ein Facelifting verpasst hat. Die Musik ist dadurch ganz automatisch melodiöser und eingängiger geworden. Schäfer: "Es ist auf jeden Fall ein Fortschritt." Nach zwei Demo-CDs steht nun auch die erste professionell produzierte Scheibe in den Startlöchern, die den Namen "Face Your Fear" tragen soll. Dayrot will sich nun wieder häufiger auf den Bühnen in der Region blicken lassen. Der Gitarrist gibt dabei die Marschrichtung der kommenden Monate vor: "Gigs, Gigs, Gigs – so viele wie möglich."

Den Part als Headliner der 18. Rocknacht übernahm dennoch ein anderer: "Mindead" aus Stuttgart gastierte bereits das dritte Mal in der Alten Seminarturnhalle und war aus Schäfers Sicht wieder ein Garant für gute Laune: "Es ist immer geil, wenn die da sind. Dann weiß man meistens, dass es eine gute Veranstaltung wird." Ebenfalls aus der Landeshauptstadt kam "Stereo Pilot" nach Nagold. Als vierte Band komplettierte "Youth Battery" das Teilnehmerfeld. Obwohl aus Nagold stammend, genießen die Grunge-Musiker durch ihre Auftritte vorwiegend in anderen Bundesländern in der Stadt einen wesentlich geringeren Bekanntheitsgrad als beispielsweise Dayrot.

Auch die 18. Auflage der Rocknacht wertet Schäfer wieder als Erfolg. "Never change a winning team", bezieht er sich dabei sowohl auf das Konzept als auch auf den Nachwuchs des Fördervereins der Alten Seminarturnhalle, der die Musikreihe seit neun Jahren stemmt. Man habe dabei ein routiniertes, "richtig geiles Team", bei dem jeder wüsste, wo sein Platz ist. Dadurch könne man jedes Mal sehr entspannt an die Organisation herangehen.

Vor allem waren es aber die wieder zahlreich erschienen Fans, die die Rocknacht zum Erlebnis gemacht haben. Genau das sei für Schäfer das Schöne: "Die Leute sind richtig dabei und wollen Musik hören. Die demolieren uns nicht die Halle, sondern trinken gemütlich und feiern friedlich."