Künstlerin Gundula Kern taucht in die Welt der Elektronik ein

Von Daniel Häfele Nagold. Frauen und Technik  – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Denn das sich auch Frauen erfolgreich mit technischen Raffinessen auseinandersetzen können, beweist die Künstlerin Gundula Kern. Sie hat sich in ihrer aktuellen Ausstellung im Nagolder "architare" ganz und gar der Elektronik verschrieben.

Ihre Gemälde zeigen Leiterplatten, Energieströme oder Elektronenstrudel. Egal ob mit grünen, roten oder gelben Farbtönen – Gundula Kern taucht mit abstrakt-modernen Symbolen und Formen in die Welt von Elek-tronik, Spannung und Widerstand ein. Entstanden sei die Ausstellungsidee bei einem Bild, das sie für eine Firmeneröffnung gemalt hat, sagt Kern.

Die Leidenschaft für die Kunst hat Gundula Kern in die Wiege gelegt bekommen. Denn bereits ihre Eltern waren künstlerisch tätig: Ihre Mutter war Opernsängerin, ihr Vater Flötist. Anfangs wollte sie ihren Eltern nacheifern, entschied sich aber letztendlich gegen die Musik – und für die Malerei. "Mein Vater hat sich an den Kopf gelangt, als ich ihm von meinen Plänen erzählt habe", erinnert sie sich.

Anfang der 90er-Jahre absolvierte Kern schließlich eine Ausbildung zur Grafischen Zeichnerin. 1992 wagte sie dann den Schritt in die Selbstständigkeit. Zu Beginn ihrer freischaffenden Tätigkeit malte sie noch auf Seide, doch schnell wurde ihr klar: "Ich will freier malen."

Deshalb entschied sich die in Neuhengstett aufgewachsene Künstlerin letztendlich für die Acrylmalerei. "Darin musste ich mich allerdings erst einmal behaupten", sagt Kern. Ihr erstes Atelier eröffnete sie 2003 in Darmsheim, 2010 zog sie nach Steinenbronn um.

Gundula Kern hat sich vor allem darauf spezialisiert, die Philosophie von Unternehmen auf künstlerische Art und Weise bildhaft umzusetzen – mit Erfolg. Namhafte Unternehmen und Finanzdienstleister geben bei der Künstlerin Firmenleitbilder in Auftrag. Und eines dieser Leitbilder drehte sich eben um das Thema "Technik", was sie zu der Ausstellung inspirierte.

Schlau gemacht hat sich die Künstlerin über dieses Fachgebiet mit Hilfe von Büchern, Filmen und dem Internet. "Ich hatte ja nicht wirklich Ahnung von Elektronik", erzählt Kern lachend. Daran geändert hat sich bis dato kaum etwas: "Ein Bekannter, der Elektriker ist, muss auch weiterhin bei mir antreten."

Weitere Informationen: Gundula Kerns Bilder zum Thema "Elektronik, Spannung und Widerstand" sind noch bis zum 29. Februar im "architare" in Nagold zu sehen. Am kommenden Samstag, 18. Februar, steht die Künstlerin von 12 bis 17 Uhr für Gespräche bereit.