Rund 50 Radler waren am Samstag unterwegs in der Nagolder Innenstadt für ein Radwegekonzept. Foto: Stadler

"Oldies for Future" und weitere Mitfahrer machen für ein besseres städtisches Radwegenetz mobil.

"Critical Mass" hat Nagold erreicht. Mit einer rund einstündigen Aktion durch die Innenstadt sollte auf die Zunahme der Radfahrer und das Fehlen von Radwegen sowie Fahrradabstellplätzen aufmerksam gemacht werden. Am Samstag folgten dem Aufruf von "Oldies for Future" rund 50 "Pedalritter" und radelten für ihr Anliegen durch die Straßen der Innenstadt.

Nagold. "Mehr Radwege für Nagold", aber auch "mehr Platz für Fahrräder" oder "Fahrradstadt Nagold" war auf den Plakaten und Schildern zu lesen, mit denen sich zahlreiche Freiwillige der Bewegung "Oldies for Future" beziehungsweise "Nagold for Future" eine Stunde lang fahrend und schiebend durch die Nagolder City aufmachten. Ihr Ziel war es dabei, auf die Notwendigkeit von Radwegen in Nagold aufmerksam zu machen und den dringenden Bedarf dafür zu unterstreichen.

Immer mehr Zweiräder sind unterwegs

Die Anzahl der radelnden Menschen in Nagold, egal ob klein oder groß, hat nicht erst seit der Coronakrise stark zugenommen. Der Markt boomt, immer mehr Zweiräder sind in den Städten unterwegs und erleichtern dort umweltfreundlich das Fortkommen und das unkomplizierte Erreichen von Zielen. Die Nagolder Bewegung "Nagold for Future", der sich am vergangenen Wochenende auch Mitradler der Naturfreunde und des Umweltschutzvereins BUND sowie weitere Unterstützer angeschlossen hatten, bedauert sehr, dass in Nagold seit dem Jahr 2012 über einen Radweg zwischen dem Gebiet "Hasenbrunnen" und der Innenstadt geredet wird, aber nichts passiert.

Das Anliegen der Bewegung, so Uli Hartmann, Uli Mansfeld und Wolfgang Biegel, ist es, auf diese Missstände aufmerksam zu machen. "Wir wünschen uns ausgewiesene Wege für Radfahrer, aber auch für Fußgänger", wurde eines der Ziele benannt, aber auch Stellplätze, an denen Fahrräder geparkt und abgeschlossen werden können, fehlen in der Stadt.

Gemeinsame Fahrt von rund 50 Radfahrern

Eine Stunde dauerte die sogenannte "Critical Mass", also die scheinbar zufällige, unhierarchische und gemeinsame Fahrt von rund 50 Radfahrern durch die Innenstadt, mit der auf das hohe Aufkommen von nicht motorisierten Zweirädern als eine zu beachtende Form des Individualverkehrs in Innenstädten aufmerksam gemacht werden sollte. Durch die Fußgängerbereiche war für die Teilnehmer selbstverständlich, dass die Räder geschoben wurden. Bei Straßenüberquerungen wird eine solche Critical Mass, aus dem englischen für kritische Masse, wie ein einzelnes Fahrzeug betrachtet und darf im Konvoi trotz roter Ampeln komplett passieren.

Insgesamt stieß die Aktion innerhalb der Bevölkerung auf rücksichtsvolle Begegnungen, auch mit betroffenen Autofahrern. Die Veranstalter möchten mit ihrer Aktion nicht nur den dringenden Bedarf an Radwegen verdeutlichen, sie möchten auch die Stadträte ermutigen, zügig eine Aktualisierung eines Radwegekonzeptes umzusetzen und damit Nagold in Richtung "Fahrradstadt" zu entwickeln.