Szene aus "Der Wolf und die sieben Geißlein" vor der schön illuminierten Kulisse. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: "Spatzen" spielen "Der Wolf und die sieben Geißlein"

Nagold. Ein quirliges Publikum, darunter auch einige Kleinkinder, erlebten im Kubus eine märchenhafte Stunde rund um den bösen Wolf, der die sieben Geißlein in ihrem Zuhause erschreckt und bis auf eines frisst. Die Nagolder Spatzen waren voller Euphorie und Spielleidenschaft auf der Bühne aktiv.

Mit der diesjährigen Märchenaufführung aus der Feder der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm lagen die Spatzen wieder einmal auf dem richtigen Kurs. Die Veranstaltung war gut besucht, sogar die Allerkleinsten hatten sich mit ihren Eltern oder Großeltern auf den Weg in den Kubus gemacht. Auch der kräftige Schneefall konnte sie davon nicht abhalten.

Ein fantasievolles Bühnenbild mit einer in mysteriöses Licht getauchten Waldszene hinter einem großen Brunnen hatten die Akteure rund um Natalie Reuter, Leiterin der Tanz und Theatergruppe, sich einfallen lassen und gekonnt dekoriert. Gleich nebenan stand der Tisch im Haus der Geißlein bereits fürs Essen gedeckt, und die große Standuhr durfte auch nicht fehlen. Die Bühne mit den zauberhaften Kulissen war gleichzeitig auch der Unterrichtsraum, in dem die Jungtiere lesen, schreiben und rechnen lernten.

Kostüme wurden selbst geschneidert

Arrangiert war die Aufführung mit Musik, auch aus der "Moldau" von Smetana oder mit einem umgeschriebenen, zur Inszenierung passenden, Text auf den Weihnachtsklassiker "Ihr Kinderlein kommet". Auch hier hat Natalie Reuter, gemeinsam mit ihren Schützlingen, viel Fantasie gezeigt.

Für die Story hatten sich die jungen Schauspieler mit bunten selbst geschneiderten Kostümen und kleinen Hörnern in hübsche Geißlein verwandelt und agierten sehr selbstbewusst und äußerst fröhlich, dabei kämpften sie – ohne Mikrofone ausgestattet – bisweilen gegen die Lautstärke im Saal an.

Dass die Geschichte gut ausging, ist bei Märchen immer so. Auch bei der Nagolder Aufführung, bei der die Tanzlehrerin Olessja Veojelin unterstützend mitgewirkt hat und Fabian Kartun für die Technik verantwortlich war.

Ein Riesengelächter ging durch die gut besuchten Sitzreihen im Kubus, als die Geißlein sich am Brunnen waschen mussten und "Popo waschen" von ihrer Mutter verlangt wurde.

Alle Akteure zeigten ihr schauspielerisches Können und spielten das Märchen voller Begeisterung. Der böse Wolf stirbt am Ende, nachdem die sechs Geißlein befreit waren und er mit einem Bauch voller Steine am Brunnen trinken will und dabei hineinfällt. Den Zuschauern gefiel das sehr gut und sie sparten am glücklichen Ende der Aufführung nicht mit Applaus.